Höchster Wert seit Messbeginn

Ungewöhnlich hoher Luftdruck über Südtirol

Dienstag, 21. Januar 2020 | 12:32 Uhr

Bozen – Der Luftdruck in Südtirol ist derzeit ungewöhnlich hoch. Darauf macht Landesmeteorologe Dieter Peterlin aufmerksam.

Wer einen Barometer zuhause hat sollte heute mal einen genaueren Blick darauf werfen.

Der Luftdruck ist über Nacht noch etwas weiter gestiegen, und zwar bis auf 1048 hPa, teilt Peterlin auf Twitter mit. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Messungen vor 13 Jahren.

Zuvor wurden in Bozen 1046 hPa gemessen.

Die Atmosphäre über unseren Köpfen ist aber nicht ausgeglichen, es gibt Hochs und Tiefs, sprich: Der Luftdruck schwankt.

Der Luftdruck ist ein wichtiger meteorologischer Parameter. Luftdruckveränderungen zeigen Wetterveränderungen an. Einfach ausgedrückt: Steigender Luftdruck bedeutet, dass sich das Wetter bessert. Fallender Luftdruck kündigt eine Wetterverschlechterung an.

Physikalisch betrachtet ist der Luftdruck nichts anderes als die Gewichtskraft der Luft (Masse der Luft unter Wirkung der Erdanziehung) pro Fläche. Eine zehn Kilometer hohe Luftsäule über einem Quadratmeter hat eine Masse von rund zehn Tonnen. Für den Druck ergibt sich damit ein Wert von rund 1000 hPa (Hektopascal) auf Meereshöhe.

Die Dichte der Luft ist mit zunehmender Höhe jedoch nicht konstant sondern nimmt ab. Und die Atmosphäre hört nicht bei zehn Kilometer Höhe auf. Rund 90 Prozent der Luftmasse sind innerhalb der Troposphäre, die übrigen zehn Prozent oberhalb der Tropopause.

Bewegt man sich in der Atmosphäre nach oben, zum Beispiel beim Bergsteigen oder Fliegen, nimmt der Luftdruck ab, da dann weniger Luft darüber ist und somit eine geringere Gewichtskraft wirkt.

Besonders bei wetterfühligen Menschen reizen offenbar Luftdruckschwankungen empfindliche Rezeptoren an den Blutgefäßen und können so den Kreislauf durcheinander bringen. Diese Schwankungen des Luftdrucks werden als “Schwerewellen” bezeichnet. Sie entstehen immer dann, wenn Luftschichten aneinander reiben.

Die Luftmassen bewegen sich dabei unterschiedlich schnell und in entgegengesetzte Richtungen. So entstehen Schwingungen in der Luft, die sich mit Schallgeschwindigkeit fortbewegen. Man vermutet, dass hierdurch winzige Sensoren im Bereich der Halsschlagader beeinflusst werden, die für die Regulation von Blutdruck und Kreislauf verantwortlich sind.

Von: mk

Bezirk: Bozen