Seelische Wunden, die überfordern

Verein „Institut für Traumapädagogik“ nimmt in Osttirol seine aktive Tätigkeit auf

Montag, 15. April 2019 | 11:43 Uhr

Lienz – Der im Jänner 2019 gegründete Verein „Institut für Traumapädagogik“ in Osttirol nimmt nun seine aktive Tätigkeit auf. Er bietet traumatisierten Kindern und Jugendlichen und deren Familien bzw. Bezugssystemen Hilfe an.

Ein Trauma ist eine seelische Wunde, die auf einzelne oder mehrere Ereignisse zurückgeht, bei denen im Zustand von extremer Angst und Hilflosigkeit die Verarbeitungsmöglichkeiten des Individuums überfordert waren. Solch ein traumatisierendes Ereignis führt bei etwa 20 Prozent der Betroffenen zu posttraumatischen Belastungsstörungen, die sich bei Kindern und Jugendlichen durch unverständliche und beeinträchtigende Verhaltensmuster wie z.B. erhöhte Erregbarkeit, Aggression, Aufmerksamkeitsdefizit, Leistungsabfall oder Schulverweigerung äußern können.

Die Betroffenen brauchen daher ein umfassendes Behandlungskonzept, das auf die zutreffenden Traumafaktoren abgestimmt ist, Defizite ausgleicht und die emotionalen Bedürfnisse abdeckt. Solche Konzepte erarbeiten die Fachkräfte des Vereins mit ihnen und ihren Bezugspersonen.

Traumatisierten wird so die Möglichkeit gegeben, Verhaltensweisen zu erkennen und alternative Handlungsmuster zu entwickeln. Für Bezugspersonen werden durch das Verstehen der Hintergründe der Verhaltensmuster neue Sichtweisen eröffnet und den Gefühlen von Hilflosigkeit und Ohnmacht durch neue Handlungsmöglichkeiten entgegengewirkt.

Das Institut für Traumapädagogik schließt eine weitere Lücke in der psychosozialen Versorgung des Bezirks Lienz und seiner Nachbarbezirke. Zum Vereinsobmann wurde Mag. Johannes Schaubensteiner und zur Stellvertreterin Fr. Silvia Hebein BA gewählt. Weitere Gründungsmitglieder sind Schriftführer Nermin Cenanovic und Kassier Simon Plautz.

Ausführliche Informationen findet man auf der Homepage des Vereins www.institut-tp.at.

Von: mk