Von: mk
Meran – Ein vermeintlicher „Scherz“ kommt einer Schülerin an der Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie „Marie Curie“ in Meran wohl teuer zu stehen. Weil zahlreiche Schülerinnen und Schüler Symptome einer Vergiftung zeigten, hat dies Mitte März bekanntlich zu einem Großeinsatz von Rettungskräften und der Polizei geführt. Offenbar war eine unbekannte Substanz versprüht worden. Nun konnte die Urheberin ausgeforscht werden.
Was war geschehen? Am 18. März wurden Beamte vom Polizeikommissariat in Meran gegen 10.45 Uhr zur Schule gerufen, nachdem mehrere Schüler über Atembeschwerden und gereizte Augen geklagt hatten. Sofort wurde das gesamte Schulgebäude in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und dem Weißen Kreuz evakuiert. Erste technische Untersuchungen ergaben, dass ein Klassenzimmer mit einer schwer identifizierbaren, nach Vanille riechenden, giftigen Substanz kontaminiert war.
Die Situation erschien von Anfang an ernst. Weil besonders viele Schüler betroffen waren, war eine sofortige medizinische Versorgung unumgänglich. Zahlreiche Krankenwagen eilten zum Unglücksort und in unmittelbarer Nähe des Schulgebäudes wurde ein Feldlazarett errichtet, um die Erstversorgung sicherzustellen.
Die Spurensicherung der Staatspolizei führte unterdessen einen sorgfältigen Lokalaugenschein im Inneren der Schule durch. Dank der akribischen Arbeit der Ermittler konnte das Klassenzimmer identifiziert werden, in dem die toxische Substanz versprüht worden war. Gleichzeitig wurden Lehrpersonal und Schüler als Zeugen einvernommen.
In den Wochen darauf wurden die Ermittlungen fortgesetzt und die Ergebnisse der Spurensicherung ausgewertet. Dies ermöglichte eine präzise Rekonstruktion des Geschehens und führte zur Identifizierung der mutmaßlichen Verantwortlichen: eine junge, bisher unbescholtene Schülerin der Schule.
Die Jugendliche legte im Beisein ihrer Eltern ein umfassendes Geständnis ab. Sie gab zu, Pfefferspray in der Luft versprüht zu haben. Auf die Frage nach den Beweggründen für ihr Handeln soll die Schülerin angegeben haben, ohne spezifisches Motiv vorgegangen zu sein – es sei lediglich ein „Streich“ gewesen. Die Folgen sind freilich bitter: Sie wurde wegen Körperverletzung und wegen der Unterbrechung eines öffentlichen Dienstes angezeigt.
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