Angestellte schlugen Täter in die Flucht

Versuchter Raub in Bozen: Fingerabdrücke hinterlassen?

Montag, 19. Februar 2018 | 10:49 Uhr

Bozen – Der Einzeltäter, der in der Despar-Filiale in der Cesare Battisti-Straße in Bozen einen Raubüberfall mit einer Schreckschusspistole begehen wollte, ist kein Profi. Darauf deuten die ersten Untersuchungsergebnisse hin. Im Gegenteil: Die Ermittler beschreiben die Vorgangsweise sogar als relativ ungeschickt. Zwar war das Gesicht des Mannes maskiert, allerdings können wahrscheinlich Fingerabdrücke gesichert werden.

Nachdem der Unbekannte drei Schüsse abgefeuert hatte, war den Angestellten bald klar, dass es sich um eine Schreckschusspistole handelte. Niemand nahm die Drohungen des Mannes mehr ernst.

Der Mann hatte den Angestellten einen Plastiksack entgegengestreckt und verlangt, dass sie die Tüte mit Geld aus der Kasse füllten. Doch diese weigerten sich.

Weil der Unbekannte bei seiner Flucht die Tüte zurückließ, hoffen die Ermittler, genau darauf Fingerabdrücke des Mannes sicherzustellen. Zwar handelt es sich um keine glatte Oberfläche, doch die Spurensicherung ist zuversichtlich. Sollte der Täter bereits vorbestraft sein, könnte die Datenbank schon bald einen Namen ausspucken.

Unterdessen orientieren sich die Ermittler an der äußeren Beschreibung des Täters. Der Mann, der sein Gesicht mit einem Halstuch bedeckt hatte, soll zwischen 30 und 35 Jahre alt sein und er hat akzentfreies Italienisch gesprochen. Er war ca. 1,80 Meter groß und bei der Flucht erwies er sich durchaus als athletisch.

In der Tat ist er nicht die Straße neben dem Gebäude entlang gerannt, sondern kletterte ohne größere Probleme über den Zaun eines privaten Innenhofs. Es wird nicht ausgeschlossen, dass in der dahinterliegenden Freiheitsstraße ein Komplize in einem Auto auf den Mann gewartet hat.

Die Ermittler überprüfen derzeit auch die Bilder der umliegenden Überwachungskameras. Weil sich im Inneren des Supermarkts keine Kameras befinden, sind die Ermittler bei der Rekonstruktion des Überfalls auf Zeugenaussagen angewiesen.

Den Beschreibungen zufolge wirkte der Täter eher furchtsam und unsicher. Nachdem er den Angestellten Angst zunächst einjagen wollte, ergriff er beim ersten Anzeichen von Widerstand die Flucht und ließ von seinem Vorhaben ab.

Von: mk

Bezirk: Bozen