Kontakt mit Wildvögeln vermeiden

Vogelgrippe: Ab Montag keine Stallpflicht mehr für Geflügel

Freitag, 10. März 2017 | 11:22 Uhr

Bozen – Seit dem 30. Dezember galt wegen der hochansteckenden Vogelgrippe auch für Südtirol die Stallpflicht für Geflügel; ab Montag wird diese aufgehoben.

Für ganz Italien wurde am 30. Dezember die Bestimmung der Stallpflicht für Geflügel erlassen, um eine Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern. Diese Stallpflicht, erklärt Landestierarzt Paolo Zambotto, hatte in diesen Wintermonaten weniger negative Auswirkungen für das Geflügel, da dieses wegen der niedrigen Temperaturen im Stall besser aufgehoben war. Mit Zunahme von Temperatur und Tageslicht erhöhen sich nun aber auch die Aktivitäten des Geflügels; deshalb könnte es, falls es sich nur im Stall aufhalten darf, zunehmend aggressiv werden.

Gestern hat Landestierarzt Zambotto dem Gesundheitsministerium in Rom mitgeteilt, dass er vorhat, den Betrieben mit Geflügelhaltung in Südtirol ab Montag wieder zu erlauben, ihre Tiere ins Freie zu lassen. Dies deshalb, weil Südtirol nicht zu den Risikogebieten zählt. Allerdings, unterstreicht Landestierarzt Zambotto, gilt für den Freilauf die strikte Einhaltung der Bestimmungen auf nationaler und europäischer Ebene, die darauf abzielen, die Übertragung der Krankheit von Wildvögeln auf Haustiere zu übertragen. Zu diesen Biosicherheitsmaßnahmen zählt die Auflage, dass der Kontakt mit Wildvögeln und damit auch Zugvögeln zu vermeiden ist. Es gibt keinen Hinweis, dass heimische Wildvögel von der Seuche betroffen sind.

Es gilt zu beachten, dass zwar das Geflügel ins Freie gelassen, aber kein Futter und kein Wasser in das Freigehege gestellt werden darf, weil dadurch das Risiko eines Kontaktes mit Zugvögeln erhöht würde bzw. die Gefahr einer Verunreinigung durch Zugvögel besteht. Von Vorteil ist auch, wenn das Freigehege durch eine Überdachung geschützt ist und Zugvögel dadurch abgehalten werden, darin zu landen.

Agrarlandesrat Arnold Schuler zeigt sich froh darüber, dass Freilandhühner jetzt wieder ins Freie dürfen, denn das, betont er, ist wichtig für das Tierwohl wie für die Qualität der Produkte.

Der letzte Seuchenherd der Vogelgrippe, berichtet Landestierarzt Zambotto, wurde am 28. Februar in San Donà di Piave in der Provinz Venedig ausgemacht. Die Vogelgrippe breitet sich bevorzugt in Feuchtgebieten aus.

Von: mk

Bezirk: Bozen