Von: luk
Bozen – Der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher schlägt in Italien Massenimpfungen in den von der südafrikanischen Virus-Variante belasteten Regionen nach dem Beispiel Tirol vor. Kompatscher bat den italienischen Gesundheitsminister Roberto Speranza, zu prüfen, ob auch Italien den Weg gehen könne, den Tirol vorgemacht hat.
Die besondere Herausforderung bei der südafrikanische Variante des Coronavirus führt zu neuen Lösungsansätzen. Wie berichtet, soll der Tiroler Bezirk Schwaz soll mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer durchgeimpft werden. Dazu werden 100.000 Impfdosen des Herstellers aus dem EU-Kontingent vorgezogen. Die Aktion beginnt nächste Woche. Das Projekt soll national und international von Wissenschaftern begleitet werden und neue Erkenntnisse zur Wirksamkeit des Impfstoffes bei der Südafrika-Mutation bringen.
Nach diesem Muster sollen auch jene Gemeinden in Südtirol, in denen die südafrikanische Mutante nachgewiesen wurde, bei den Impfungen vorgezogen werden. Diesen Vorschlag hat Landeshauptmann Arno Kompatscher dem italienischen Gesundheitsminister Roberto Speranza Medienberichten zufolge unterbreitet. Mit einer Sonderlieferung von Pfizer/Biontech-Impfstoffen solle der Vormarsch der gefährlicheren Coronavirus-Variante aufgehalten werden. Speranza will diesen Ansatz prüfen.
In Tirol und Österreich erhofft man sich durch die Impf-Kampagne Erleichterungen auch in Hinblick auf von Deutschland verhängten Grenzkontrollen. Tirols Landeshauptmann Günther Platter meinte, dass man durch die getroffenen Maßnahmen Deutschland davon überzeugen könne, “von den Grenzkontrollen Abstand zu nehmen”. Deutschland hatte erst am heutigen Mittwoch verkündet, dass die stationären Grenzkontrollen an der Grenze zu Tirol und Tschechien bis zum 17. März verlängert werden. Auch in Südtirol könnte die Außenwirkung durch derartige Impfbemühungen wohl entscheidend verbessert werden.
Steigende Zahlen in Italien
In Italien ist die Zahl der Infektionen gewachsen. Am Mittwoch wurden innerhalb von 24 Stunden 347 Todesopfer gezählt, das sind vier mehr als am Vortag. Zudem gab es 20.884 Neuinfektionen, am Vortag waren es 17.083, teilte das Gesundheitsministerium mit. Angesichts zunehmender Infektionszahlen infolge der englischen Virus-Variante droht ganz Italien Gefahr, rote Zone zu werden, warnte Guido Bertolaso, Berater der Region Lombardei für die Impfkampagne.