Von: mk
Bozen – Militärkantinen in Norditalien – darunter auch in Südtirol – sollen wiederholtem Lebensmittelbetrug zum Opfer gefallen sein. Die Carabinieri ermitteln gegen fünf Personen.
Die Staatsanwaltschaft von Padua hat bereits im November 2022 eine Untersuchung wegen mutmaßlichen Betrugs gegen zwei Cateringfirmen – eine aus Mailand, die andere aus Verona – in die Wege geleitet. Die beiden Firmen hatten sich im Rahmen einer Ausschreibung von rund 100 Millionen Euro den Zuschlag zur Belieferung von Militärkantinen gesichert.
Die Sondereinheit der Carabinieri für Lebensmittelsicherheit NAS von Trient ermittelt gegen fünf Leiter der besagten Firmen und hat am Dienstag elf Durchsuchungsbefehle in ganz Norditalien ausgeführt.
Konkret werden den Betroffenen Etikettenschwindel, die Lieferung von weniger erlesenen Lebensmitteln, als in den Vertragsbedingungen festgelegt worden ist, und die Fälschung von Handelsdokumenten vorgeworfen. Dabei sei es wiederholt zu betrügerischen Handlungen zulasten der Kantinen gekommen.
So wurden etwa Lebensmittel wie Fleisch, Salat und Nudeln als Biowaren ausgegeben, obwohl dies nicht der Fall war. Bei Kontrollen wurden Lieferscheine und Belege anderer ähnlicher Einrichtungen vorgelegt, um die ordnungsgemäße Abwicklung vorzutäuschen. In anderen Fällen wurden herkömmliche Lebensmittel mit einer geringen Menge an Bioprodukten vermischt. Eine zuverlässige Überprüfung wurde damit unmöglich gemacht.
Die Carabinieri haben in den luxuriösen Wohnungen der Verdächtigen in Mailand sowie in den Provinzen Verona und Lodi Beweise sichergestellt. Dasselbe gilt für Firmensitze sowie für Kantinen in Südtirol sowie in den Provinzen Treviso, Verona und Pordenone.
Die fünf Verdächtigen wurden zur täglichen Unterschriftspflicht in den Carabinieri-Kasernen in ihrer Nähe verdonnert. Ein rechtskräftiges Urteil steht noch aus.