Von: ka
Bozen – Der Drogentod eines 17-Jährigen hat die Südtiroler jäh wachgerüttelt. Nachdem damals in den 70-er und 80-er Jahren das Drogenproblem mit seinen vielen traurigen Einzelschicksalen in Südtirol noch sehr im Fokus der Öffentlichkeit gestanden war, geriet es später – leider vollkommen zu Unrecht – ins Vergessen. Drogen wie Kokain galten als Marotte der besseren Kreise, während Ecstasy und andere Partydrogen gerne als wenig gefährlich verharmlost wurden. Aber auch wenn die Südtiroler das Problem aus den Augen verloren hatten, blieb es dennoch bestehen.
Schon seit Jahren warnen anerkannte Experten, dass der Konsum wieder stetig ansteigt und dass besonders das altbekannte und vor allem schnell abhängig machende und tödliche Heroin wieder sehr im Kommen ist. Selbst in den USA steht die Polizei der Drogenschwemme oft ratlos gegenüber. Für besonders großes Entsetzen sorgen Videos von Kindern, die verzweifelt mit Ansehen müssen, wie sich ihre Eltern dem Heroinrausch hingeben.
Wie in anderen Fällen leider auch war erst ein trauriger Schicksalsschlages wie der Tod eines 17-jährigen Jugendlichen nötig, um die schläfrige, selbstverliebte und oft mit sich selbst beschäftigte Südtiroler Gesellschaft auf das Drogenproblem aufmerksam zu machen. Nicht nur Politik, Polizei und jene, die seit Jahren den Weg der Drogenabhängigen zurück in die Gesellschaft begleiten, sind gefordert, auf allen Ebenen Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Wir alle sollen wachsam sein, damit sich solche menschlich und emotional tief erschütternde Tragödien nicht wiederholen.