Von: APA/dpa
Einsatzkräfte haben am Donnerstag weiter gegen die Waldbrände gekämpft, die derzeit in mehreren Ländern Europas wüten. Auch Spanien aktivierte den EU-Katastrophenhilfsmechanismus. In Griechenland sind besonders die Regionen um die Hafenstadt Patras, die Inseln Chios und Zakynthos betroffen. Dort entspannte sich die Lage am Donnerstag vermehrt. Über 10.000 Hektar Land wurden insgesamt bereits Opfer der Flammen. In Montenegro lief die Hilfe von Niederösterreichs Feuerwehr an.
Nach nächtlichen Löscharbeiten habe sich die Situation in Patras sehr verbessert, sagte der Sprecher der griechischen Feuerwehr, Vassilis Vathrakogiannis, am Donnerstag. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben einen 25-Jährigen wegen des Verdachts der Brandstiftung fest. Die Polizei erklärte, der Mann habe mutmaßlich eines der vier Feuer gelegt, die am Dienstag nahe Patras ausgebrochen seien.
“Vereinzelte Brandherde”
Die Einsatzkräfte bekämpften noch “vereinzelt” Brandherde, sagte Vathrakogiannis. In den östlichen Ausläufern der Stadt sei das Feuer nach wie vor aktiv. Am Mittwoch hatten die örtlichen Behörden ein Kinderkrankenhaus und ein Altersheim in Patras evakuiert, nachdem die Flammen der Stadt im Westen Griechenlands gefährlich nahe gekommen waren.
Auch in anderen Teilen des Landes kämpften Einsatzkräfte gegen Waldbrände. Im ganzen Land waren 600 Einsatzkräfte und fast 30 Löschflugzeuge im Einsatz. Die Lage sei regional unterschiedlich, berichteten die Behörden im griechischen Fernsehen.
Große Sorge in Chios
Auf Zakynthos sei das Feuer inzwischen unter Kontrolle, während auf der Insel Chios weiterhin große Sorge bestehe. “Die Feuerfront dort ist derzeit unsere größte Herausforderung”, sagte Kostas Tsingas, Vorsitzender des Verbands der Feuerwehr-Offiziere, dem Nachrichtensender Skai. Auch in der Region rund um Patras, der drittgrößten Stadt Griechenlands, hat sich die Situation laut örtlichen Medien etwas entspannt. Dort mussten am Vortag wegen starker Rauchentwicklung ein Krankenhaus und ein Altersheim evakuiert werden. Eine Feuerfront gab es am Donnerstag nicht mehr. Auch ein Gebiet nahe der albanischen Grenze ist weiterhin betroffen.
Zuletzt etwas schwächere Winde halfen der Feuerwehr beim Eindämmen der Flammen. Nach Angaben des nationalen Observatoriums in Athen, das sich auf Daten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus berief, waren im gesamten Land mehr als 10.000 Hektar Fläche abgebrannt.
Spanien bittet EU ebenfalls um Hilfe
Auch in Spanien mussten bereits Tausende Menschen aus ihren Häusern fliehen. Wie der dortige Innenminister mitteilte, habe das Land die EU um Hilfe gebeten und werde im Rahmen des Europäischen Hilfsmechanismus bei Katastrophen “in Kürze” zwei Löschflugzeuge erhalten. Bisher ist schon eine größere Fläche verbrannt als im gesamten Vorjahr. In der autonomen Gemeinschaft Kastilien und León sei ein Brandbekämpfer an seinen Verletzungen gestorben, berichtete ein Fernsehsender. Die Zahl der Toten in dieser Woche stieg damit auf drei.
Auch in Portugal wüten weiter mehrere Waldbrände. Mehr als 1.500 Einsatzkräfte kämpften zuletzt gegen die sechs größten Brände auf dem Festland, wie die Nachrichtenagentur Lusa bereits am Mittwoch unter Berufung auf den Zivilschutz berichtete. Besonders besorgniserregend im Kreis Trancoso rund 150 Kilometer südwestlich von Porto, nahe der Grenze zu Spanien, hatten die Buschfeuer die Einsatzkräfte zuletzt auf Trab gehalten.
Niederösterreichische Feuerwehrleute kämpfen in Montenegro gegen Flammen
In Montenegro, das diese Woche ebenfalls den EU-Katastrophenhilfsmechanismus aktiviert hat, ist am Donnerstag der Einsatz der niederösterreichischen Feuerwehrleute angelaufen. Nach der Ankunft in den frühen Morgenstunden folgte in der Früh eine Besprechung mit örtlichen Einsatzkräften und Behörden, um die nächsten Schritte zu planen, teilte das Landeskommando in einer Aussendung mit. Beim Einsatz der 54 Mitglieder aus Niederösterreich nahe der Hauptstadt Podgorica galt es, die Flammen, die sich durch den Wind immer wieder neu entfachen, zu bekämpfen. Es komme immer wieder zu gefährlichen Situationen, in denen Einsatzkräfte vom Feuer eingeschlossen werden, hieß es. Darum müsse auch höchste Achtsamkeit auf den Selbstschutz gelegt werden.
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