Von: APA/AFP
In der Türkei kämpft die Feuerwehr immer noch gegen vier große Waldbrände. Wie die Regierung am Montag mitteilte, breiten sich bei Bursa, der viertgrößten Stadt des Landes, zwei Feuer weiter unkontrolliert aus. Betroffen sind auch die waldreiche Provinz Karabük im Norden, wo unter anderem die Touristenstadt Safranbolu liegt, und die Provinz Kahramanmaras im Süden. In Griechenland brach am Montag ein neuer Waldbrand in einem Vorort von Athen aus.
“Fünf Brände in vier Provinzen wurden unter Kontrolle gebracht”, erklärte der türkische Landwirtschafts- und Forstminister Ibrahim Yumakli. In den anderen Waldbrandgebieten erschwere starker Wind, der die Flammen immer weiter anfache, die Arbeit der Feuerwehrleute.
Kein Start der Löschflugzeuge aufgrund starker Winde
Bei Bränden von dieser “Größe und Intensität” seien die Möglichkeiten der Behörden, “schnell auf solche Katastrophen zu reagieren, manchmal begrenzt”, bat Yumakli um Verständnis für die schleppenden Löscharbeiten. Bei Wind könnten keine Löschflugzeuge starten und es könne “Stunden oder sogar Tage dauern”, einen Brand unter Kontrolle zu bekommen.
In der Türkei waren in den vergangenen Tagen inmitten einer Hitzewelle zahlreiche Waldbrände ausgebrochen. In der Umgebung von Bursa wurden am Wochenende mehr als 3.500 Menschen vor den Flammen in Sicherheit gebracht, in der Umgebung von Safranbolu wurden 19 Dörfer evakuiert.
Am Sonntag war die Feuerwehr nach Angaben des Ministers allein in der Region Bursa mit mehr als 850 Löschfahrzeugen, sechs Flugzeugen und vier Hubschraubern im Einsatz. Ein Feuerwehrmann starb am Samstagabend während der Löscharbeiten an einem Herzinfarkt, wie die Behörden der Provinz Bursa mitteilten. Am Sonntag kamen drei Menschen ums Leben, als ein Tanklastwagen mit Wasser verunglückte.
Am vergangenen Mittwoch waren zehn Menschen bei einem Waldbrand in der Provinz Eskisehir im Westen der Türkei ums Leben gekommen.
Hitzerekord von 50,5 Grad
Die Türkei ächzt seit Tagen unter einer Hitzewelle, in weiten Teilen des Landes stiegen die Temperaturen in der vergangenen Woche auf mehr als 40 Grad. In Silopi im Südosten wurde am Freitag sogar ein Hitzerekord von 50,5 Grad gemessen. Und ein Ende der Hitzewelle ist nicht in Sicht: Für Dienstag sind Temperaturen von 40 bis 45 Grad in Zentralanatolien und von 45 bis 50 Grad im Südosten der Türkei vorhergesagt.
Neuer Brand in Griechenland
In Griechenland, wo die Hitze etwas nachlassen soll, brach am Montag ein neuer Brand am Universitätscampus in Zagrofou östlich der Hauptstadt Athen aus. Nach Angaben der Feuerwehr rückten 65 Feuerwehrleute mit 20 Fahrzeugen, sieben Hubschraubern und sechs Flugzeugen aus.
Zuvor hatte die griechische Feuerwehr mehrere Brände unter Kontrolle gebracht. Die Feuerwehr kämpfe nur noch gegen “vereinzelte Ausbrüche”, hatte ein Feuerwehr-Sprecher am Morgen gesagt.
Am Sonntag hatte die Feuerwehr noch gegen große Brände in Kryoneri und Drosopigi bei Athen, auf der Halbinsel Peloponnes sowie auf den Urlaubsinseln Euböa, Kythira und Kreta gekämpft.
In Drosopigi und Kryoneri brannten mehrere Häuser ab, die Dorfbewohner waren bereits am Samstag evakuiert worden. Auf Kythira, wo am Samstag mehrere Dutzend Menschen mit Booten von einem Strand vor den Flammen in Sicherheit gebracht worden waren, brannten nach Angaben des Bürgermeisters Häuser, Olivenbäume und Bienenstöcke ab.
Starke Winde und Trockenheit als Gefahr
Vielerorts trugen starke Winde in der heißen und ausgetrockneten Landschaft zur Ausbreitung der Flammen bei. Nach Höchsttemperaturen von mehr als 45 Grad im Westen des Landes und 42 Grad in Athen in der vergangenen Woche wurde ab Montag ein leichter Temperaturrückgang erwartet. Die Feuerwehr warnt jedoch, dass die Brandgefahr auch in den kommenden Tagen hoch bleibt, vor allem im Osten und Süden des Landes.
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