Von: luk
Rom/Bozen – Die italienische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde AGCM hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Skiverbund Dolomiti Superski und die ihm angeschlossenen zwölf regionalen Seilbahnkonsortien eingeleitet. Der Vorwurf: wettbewerbswidrige Absprachen bei der Preisgestaltung und beim Vertrieb von Skipässen.
Im Zentrum der Ermittlungen steht laut Mitteilung der Behörde der Verdacht, dass Dolomiti Superski zentral die Preise für Skipässe festlegt – und damit den Wettbewerb zwischen den einzelnen Skigebieten verhindert. Zudem sollen Verkaufsbeschränkungen bestehen, die es den Konsortien untersagen, ihre Skipässe über Drittanbieter anzubieten oder zu vertreiben.
Zu den betroffenen Skigebieten zählen: Cortina d’Ampezzo, Kronplatz, Alta Badia, Gröden/Seiser Alm, Fassatal/Carezza, Arabba/Marmolada, Drei Zinnen Dolomiten, Val di Fiemme/Obereggen, Civetta, Gitschberg/Jochtal, Plose, Alpe Luisa/San Pellegrino.
Im Rahmen des Verfahrens haben Beamte der Wettbewerbsbehörde, unterstützt von der Spezialeinheit Antitrust der Finanzpolizei, bereits Durchsuchungen in den Geschäftsräumen von Dolomiti Superski sowie in jenen der regionalen Konsortien durchgeführt.
Die Ermittlungen laufen derzeit und könnten Auswirkungen auf das Geschäftsmodell eines der größten Skiverbunde Europas haben, der mit einem einheitlichen Skipass den Zugang zu über 1.200 Pistenkilometern in den Dolomiten ermöglicht.
Dolomiti Superski betont Kooperation und verweist auf Vorbildcharakter
In einer Stellungnahme erklärten Dolomiti Superski und die regionalen Konsortien, dass man „mit größter Verfügbarkeit, Transparenz und Verantwortungsbewusstsein” mit der zuständigen Behörde AGCM kooperiere und die laufenden Ermittlungen vollumfänglich unterstütze.
Man äußere sich derzeit nicht zum Inhalt der Untersuchung, betone jedoch mit Nachdruck, dass das Modell von Dolomiti Superski seit über 50 Jahren ein „vorbildliches Beispiel für konsortiale Zusammenarbeit“ sei.
„Dieses Modell hat maßgeblich zur nachhaltigen Entwicklung und zum wirtschaftlichen, sozialen und touristischen Wohlstand eines großen alpinen Gebiets beigetragen, das drei Provinzen und zwei Regionen umfasst“, heißt es in der Mitteilung weiter.
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