Kommentar

Wetterkapriolen, Riesenglück und viel Einsatz

Dienstag, 09. Januar 2018 | 10:00 Uhr

Bozen – In Osttirol herrscht nach Dauerregen und dem starken Schneefall der Ausnahmezustand mit geschlossenen Schulen in den Seitentälern und vielen gesperrten Straßen.

Nach den jüngsten Schneefällen standen wegen des Regens am Dienstag auch in Südtirol die Feuerwehren im Dauereinsatz. Erdrutsche und Überschwemmungen hielten die Wehrmänner auf Trab. Für Schockmomente sorgte die Mure, die bei Göflan die Vinschger Bahn gestreift hatte.

Obwohl die 25 Passagiere und der Fahrer sicher aus dem entgleisten Zug evakuiert werden konnten, wurden traurige Erinnerungen wach.

Bereits im Jahr 2010 war auf die Vinschgerbahn zwischen den Haltestellen Latsch und Kastelbell eine Mure abgegangen. Neun Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben, 28 wurden verletzt.

Laut dem Landesgeologen Volkmar Mair handelt es sich bei dem Vorfall am Dienstag um ein extrem seltenes Naturphänomen im Gebiet, das nicht voraussehbar war.

Auch wenn vielleicht Glück im Spiel war – dass in vielen Teilen des Landes alles noch einmal gut ausgegangen ist, verdankt Südtirol nicht zuletzt seinen Rettungskräften, die gut organisiert sind und die Einsätze unauffällig abwickeln.

Nicht selten riskieren die Einsatzkräfte auch ihr Leben, wie dies beim Lawinenunglück bei der Haideralm im Vinschgau vor rund einer Woche deutlich wurde. Dankbarkeit ist deshalb mehr als angebracht.

Von: mk

Bezirk: Bozen