Der Blick auf die Waage ist oft nicht erfreulich

Zahl der Menschen mit starkem Übergewicht rasant gestiegen

Freitag, 01. März 2024 | 07:14 Uhr

Die Zahl der Menschen mit starkem Übergewicht ist rasant gestiegen. Weltweit waren nach einer Studie 2022 mehr als eine Milliarde Menschen von Adipositas betroffen. Der Anteil der stark Übergewichtigen an der Bevölkerung habe sich seit 1990 mehr als verdoppelt, unter Heranwachsenden zwischen 5 und 19 Jahren sogar vervierfacht, berichtete die Fachzeitschrift “The Lancet”.

In einigen wohlhabenden Ländern und bestimmten Bevölkerungs- und Altersgruppen erreiche die Zahl inzwischen ein Plateau oder sinke leicht, sagte Majid Ezzati vom Imperial College in London, etwa bei Frauen in Spanien und Frankreich. Die genauen Gründe dafür herauszufinden war nicht Teil der Analyse.

In Österreich lag der Anteil bei Frauen mit Adipositas nach dieser Studie 2022 bei 13 Prozent, was Platz 170 in der Länderliste entsprach. Nummer 1 auf der Liste und damit am schlimmsten betroffen ist hier Tonga mit 81 Prozent. Bei Männern lag der Anteil in Österreich bei 19 Prozent (Platz 113). Hier ist der Inselstaat Amerikanisch-Samoa mit 70 Prozent adipöser Männer auf der Listenplatz 1. Unter den Mädchen und Frauen bis 19 Jahren lag der Anteil in Deutschland bei sieben Prozent (119. Platz), bei Burschen und jungen Männern bei 10 Prozent (111. Platz).

Adipositas kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und einige Krebsformen auslösen. Die chronische Krankheit wird definiert als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts.

Insgesamt waren 880 Millionen Erwachsene und 159 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 19 Jahren stark übergewichtig. 9,3 Prozent der Burschen galten 2022 als fettleibig, 6,9 Prozent der Mädchen. Bei Erwachsenen verdoppelte sich der Anteil bei Frauen seit 1990 auf 18,5 Prozent, und er verdreifachte sich bei Männern auf 14 Prozent.

Die andere Seite des Ernährungsproblems: Gleichzeitig seien weltweit auch hunderte Millionen Menschen weiter von Mangel- und Unterernährung betroffen, heißt es in der Studie, vor allem in Ländern in Südostasien und in Afrika südlich der Sahara. Unterernährung sei für die Hälfte aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren verantwortlich. Starkes Übergewicht und Unterernährung seien zwei Seiten desselben Problems: schlechter Ernährung, so die WHO.

Von: APA/dpa

Kommentare

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11 Kommentare auf "Zahl der Menschen mit starkem Übergewicht rasant gestiegen"


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Grantelbart
Grantelbart
Universalgelehrter
1 Monat 26 Tage

Schlimm genug aber keine Neuigkeit, es liegt klar auf der Hand, dass das Problem der Fettleibigkeit in den sog. „entwickelten“ Ländern einerseits durch die Lebensmittelindustrie, Grosskonzerne wie Kraft und Nestle und ihre hochverarbeiteten Produkte samt Lobbyismus und Marketing dafür verantwortlich sind und zum anderen die Tatsache dass in der Bevölkerung ein grosses Wissensdefizit zum Thema gesunde und nachhaltige Ernährung besteht.
Wieder einmal wären Politik und Bildungseinrichtungen gefragt diesem fatalen Trend entgegen zu wirken, aber man kann natürlich auch einfach zusehen wie die Kosten für die Behandlung von Diabetes etc durch die Decke schiessen und den undisziplinierten Jungen den schwarzen Peter zuschieben.

Staenkerer
1 Monat 26 Tage

du hosch vollkommen recht!
ober es sein nit lei de jungen de sich folsch ernährn! vom undisipliniert will i a nit reden, denn i sich beim einkauf genua junge frauen mit kinder im schlepptau de zu fertigprodukte greifn und pensionisten, de zeit zum kochn hattn, genauso! a zeichen das eltern und großeltern des den jungen vorlebn und de damit schun graoßwern!

Hustinettenbaer
1 Monat 26 Tage

@Grantelbart
Vermutlich ein Teufelskreislauf (aber so ganz sicher sind sich Wissenschaftler noch nicht).
Hochverarbeitete Lebensmittel “sind erschwinglich, weil die Zutaten billig sind, sie sind bequem, sie sind so konzipiert, dass sie den Verbrauchern schmecken, und sie werden aggressiv vermarktet”.

Und die Ernährungsweise wird wohl weitergegeben: “Die ersten tausend Tage – von Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des zweiten Lebensjahres – sind entscheidend”, betont die Wissenschaftlerin. “Auch dafür, was dem Kind später schmeckt. Schon früh in der Entwicklung sind die Geschmacksknospen voll funktionsfähig, und über das Fruchtwasser nimmt der Fötus Stoffe aus der Ernährung der Mutter auf.”

https://www.derstandard.de/story/3000000193479/ultraboeses-essen-hochverarbeitete-lebensmittel-entzweien-die-wissenschaft
https://www.dw.com/de/%C3%BCbergewicht-von-schwangeren-gefahr-f%C3%BCr-mutter-und-kind/a-68113978

So sig holt is
1 Monat 26 Tage
tja die pharma und Lebensmittelindustrie ist unser aller freund! die arbeiten sicher hand in hand, da sie direkt voneinander profitieren… die Nahrungsmittel sind so mit Geschmacksverstärkern und Zucker hergerichtet, dass sie super aussehen und schmecken, gesundheitlich aber bei weitem nicht das gelbe vom Ei… dann kommt die liebe Medizin daher die uns wieder gesund macht und wir wieder weiter dieses zeugs essen können usw usw usw bis wir dann ernsthaft krank sind und die pharmaindustrie dann nochnal richtig uns selbst oder die Krankenkassen melken kann bis wir unter der erde landen… aber hey kommen ja wieder ein paar junge nach,… Weiterlesen »
thomas
thomas
Kinig
1 Monat 26 Tage

Auch mein Gewicht steigt rasant. Umgekehrt proportional zum Kontostand in der Bank

Staenkerer
1 Monat 26 Tage
wenn man in de discaunter so schaug, so wern de kühlschränke und regale mit mit vorgekochtm für de mikro und fertigprodukte zum schnellverzehr olleweil länger, dafür de theken mit frischprodukte kürzer! des verrotet schun das der trent sich vom selber kochn weg hin zu de fertiggerichte geat! sicher a a folgeerscheinung das in de meisten familien boade orbeitn müßen und in de de zeit zum kochn fahlt, ober a das des reichliches angebot der fertigprodukte sich mit der bequemlichkeit sich es selberkochn zu sporn, guat ergänzt! das die lebensmittelindustrie den trent ausnutzt isch jo klor und genau so das sich… Weiterlesen »
So sig holt is
1 Monat 26 Tage

wenn sich die leit heint nitmol mear die 5 Minuten zeit nemmen (achso ospele folsch gsog sie hoben die zeit nimmer 😂) a tomate oder sonstiges Gemüse selber auf zuschneiden sondern schon fertig geschnitten, schön in Plastik verpackt kafen… dorfier terf de tomate donn stott 3€ es kg jo a mol 5 oder 6€ kosten, isch jo brutale orbeit de maschin des aufschneiden zu lossen 🙈

Staenkerer
1 Monat 26 Tage

@So sig holt is jo, genauso gibs vorgschnittenes verpocktes obst, man hot des vor johr sogor in insre volksschüler im dorf, nahe brixen wo jedes wochst, vertoalt! a ingschwoaßtes oder verpocktes gekochtes gemüse oller ort gib es!

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
1 Monat 26 Tage

…man hat auch einen immer größeren Rucksack an Problemen mit sich herumzutragen…

Ganz sicher auch ein Grund für das Mehrgewicht…

hobbyrebell
hobbyrebell
Grünschnabel
1 Monat 26 Tage

ja und? ist doch nicht so schlimm, mich stört es nicht

Oswi
Oswi
Grünschnabel
1 Monat 26 Tage
Wie wäre es mit ein bisschen Eigenverantwortung, anstatt dauernd nach Politik und den Bildungsanstalten zu schreien.Es brauch nun wirklich kein Superhirn um zu verstehen was gesund ist und was nicht. Information gibt es diesbezüglich zu Genüge. Natürlich, wenn das “kindergoggele” als gesund wahrgenommen wird, die Fertiggerichte als praktisch, wenig arbeitsintensiv empfunden werden (obwohl ich zuhause eine hypermoderne Küche stehen habe) dann ist das einfach nur dumm. Wichtig wäre dann noch das Unterscheiden zwischen Konsumgütern und LEBENSMITTEL. Meist ist es ja so, das Lebensmittel billig sein sollen, Konsumgüter aber einiges kosten dürfen, weil da sieht man ja was man hat. Jeder… Weiterlesen »
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