Zeigen wir, dass wir hinter ihm stehen

Von: ka

Bozen – Jannik Sinner durchlebt eine schwierige Zeit. Seit dem Frühjahr muss der Sextner damit leben, dass gegen ihn wegen Dopings ermittelt wird. Die International Tennis Integrity Agency ITIA gelangte zwar zur Erkenntnis, dass dem Sextner keine Schuld trifft, und sprach Jannik Sinner daher frei, aber da die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA noch den Fall prüft und sich das Recht vorbehält, vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS zu ziehen, ist für Jannik Sinner die böse Affäre noch nicht ausgestanden.

Die Rekonstruktion der ITIA, dass ein unglaublich leichtsinniger Fehler Giacomo Naldis – Janniks Physiotherapeut habe zur Behandlung seiner Fingerverletzung einen Clostebol-haltigen Spray benutzt und mit seinen Händen das verbotene Steroid auf Jannik Sinners Körper übertragen – für zwei positive Dopingtests verantwortlich sein soll, scheint stichhaltig. Versuchsreihen von Experten bewiesen bereits, dass schon ein kurzer Hautkontakt genügen könne, um zu positiven Dopingtests zu führen. Es ist eigentlich unnötig zu erwähnen, dass der Getestete durch diese äußerst geringen Mengen keinen sportlichen Vorteil erzielen kann, sondern nur den Nachteil des positiven Tests hat.

Aber wie in einer Welt der Neider und Bösewichte nicht anders zu erwarten, finden sich immer einige “Kollegen”, die für den Sextner eine mehrjährige Dopingsperre fordern. Auch die Medienwelt neigt manchmal dazu, einen eben erst umjubelten Star bei der ersten Gelegenheit in Grund und Boden zu schreiben. Ähnliches gilt für die sogenannten Schönwetterfans, die sich nach der ersten schlechten Nachricht von ihrem Idol abwenden.

Für uns hingegen sollte es Zeit sein, hinter ihm zu stehen. Auch als Nummer 1 der Tenniswelt ist Jannik Sinner nicht zum abgehobenen Star geworden, sondern der einfache junge Mann aus Sexten geblieben. Er verdient es, dass wir an seiner Unschuld glauben. Niemand in seiner Lage verdient es sich, dass der Leichtsinn eines Teammitglieds eine hoffnungsvolle Sportkarriere zunichtemacht. Jannik braucht unsere Unterstützung. Zeigen wir, dass wir hinter ihm stehen.