Von: luk
Bozen/Brixen – Das schwere Zugunglück bei Brixen, bei dem zwei Gleisarbeiter ums Leben gekommen sind, wird bei ihren Kollegen noch lange seelische Spuren hinterlassen.
Gegenüber lokalen Medien erklärt ein Angestellter der Rfi, der sich auf dem Unglückszug befand, was in den letzten Minuten vor dem Crash geschehen ist.
Demzufolge habe der Lokführer des Bauzuges, der sich in Bewegung gesetzt hatte, alles versucht, um das Unglück zu verhindern. Er habe vorbildlich gehandelt und so einen noch viel schlimmeren Ausgang verhindert.
Als er begriffen hatte, dass das Bremssystem nicht mehr anspricht, habe er die Kollegen auf dem anderen Bauzug weiter südlich per Funk gewarnt. Jene Arbeiter auf dem Unglückszug habe er angewiesen, sich so zu positionieren, dass sie den drohenden Crash möglichst unbeschadet überstehen.
Außerdem sei der Lokführer bis zum letzten Moment an seinem Platz geblieben, erklärt der Rfi-Angestellte laut Medienberichten. Er befand sich als Vertreter der Eisenbahnen auf dem Bauzug und hat einen Schock erlitten, weshalb er sich in psychologischer Behandlung befindet.
Nach dem heftigen Crash habe es eine Explosion gegeben. Treibstoff sei in Flammen aufgegangen. Es sei schrecklich gewesen.
Das Unglück forderte zwei Tote: Baggerführer Salvatore Verrolla (42) aus Mondragone wurde aus seinem Bagger geschleudert – er starb wenig später an der Unfallstelle. Achille De Lisa (52) aus Mondragone wurde in seinem Schweißgerät zu Tode gedrückt.
Wie es zu dem Unglück kommen konnte, vermag der Rfi-Angestellte nicht zu erklären. Derzeit scheinen mehrere Ursachen möglich. Letztlich wird wohl nur der Gutachter hier Licht ins Dunkle bringen können.
Laut dem Rfi-Techniker hätten die Bremsen des Sanierungszuges aber vor dem Ereignis gut funktioniert.
Staatsanwalt Markus Mayr hat noch keine Namen ins Ermittlungsregister eingetragen.