Brienz – Rund zwei Millionen Kubikmeter Felsmaterial sind in Bewegung und könnten demnächst auf das Schweizer Bergdorf Brienz in Graubünden herabstürzen. Deshalb mussten die Bewohner ihre Häuser verlassen. Seit Freitagabend darf bis auf Weiteres niemand mehr im Dorf übernachten, berichtet euronews.de.
Nachdem jüngste Messungen gezeigt hatten, dass sich die Gesteinsmassen mehr als doppelt so schnell bewegen wie noch vor wenigen Wochen, haben die Behörden die Phase Orange ausgerufen. Das bedeutet: die völlige Evakuierung des Dorfes.
Mit einem Abbrechen der Felsmassen wird in rund einer Woche gerechnet. Der Gemeindeführungsstab wird dann die Phase Rot verfügen.
Je nach Gefahrenlage darf die Bevölkerung ab Samstag tagsüber ins Dorf. Die Evakuierung des Großviehs wird von der Gemeinde organisiert.
Bewohner kannten die Gefahr
Dass ihnen die Räumung droht, wussten die Einwohner schon lange, zumal die Region bereits seit Jahrhunderten in Bewegung ist. Das Dorf selbst rutscht laut euronews seit 20 Jahren mit rund einem Meter pro Jahr Richtung Tal.
Auch die Gefährlichkeit des Felsbereichs namens “Insel” oberhalb des Dorfes ist seit Jahren bekannt.
Klimawandel kein Faktor
Experten zufolge hängt dies nicht mit dem Klimawandel zusammen. Obwohl die Erderwärmung Felsstürze in manchen Gegenden etwa durch das Auftauen von Permafrost wahrscheinlicher macht, spielt dies in Brienz keine Rolle. Dort gibt es keinen auftauenden Permafrost. Außerdem ist kein Zusammenhang zwischen den jährlichen Niederschlägen und der Fließgeschwindigkeit des Geländes festgestellt worden.
Dass die Entscheidung zur Räumung des Dorfes jetzt fiel, habe allerdings mit der Wetterprognose zu tun, sagte Simon Löw, emeritierter Professor für Ingenieurgeologie an der Universität ETH Zürich, im Schweizer Fernsehen. Bis Sonntag seien jeden Tag Niederschläge vorhergesagt, was die Rutschgeschwindigkeit weiter erhöhen könnte.
Ob Schutt und Geröll das Dorf treffen, ist unklar. Im extremsten Fall könnte es einen Bergsturz geben. Dabei würde der gesamte Hang mit einer Geschwindigkeit von 100 bis 200 Kilometern pro Stunde herabdonnern und in 30 Sekunden das Dorf erreichen. Die Folgen wären fatal.
Brienz liegt an der Verbindungsstraße von Lenzerheide nach Davos auf einer Höhe von rund 1.150 Metern. Das Dorf hat knapp 100 Einwohner. In der Saison sind bis zu 200 Feriengäste zugegen.
Von: mk
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11 Kommentare auf "Zwangsräumung: Zwei Millionen Kubikmeter Fels bedrohen Dorf – VIDEO"
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Mich würde interessieren welche Neubauten es in dem Dorf in den letzten 20 Jahren gab. Bestimmt welche, wie überall, in Lawinen, Muren Zonen usw.
Jeder der irgendwo wohnt, in Zukunft wohnen möchte, würde dich gucken wo er hin will. Oder? ODER, Hauptsache billig?
Berichte uns bitte:
https://goo.gl/maps/jbM4KaCFteHgPWbN9
Hast du dir auch nur einen Bericht über das Dorf angesehen? Dort stehen 50 Häuser mit 85 Bewohner, die allermeisten schon im hohen Senioren Alter.
Wie kann man nur so wenig Mitgefühl gegenüber anderen haben, schäm dich.
der kirch im oltn stil noch zu schließn gibs auf den plato schun long a ortschoft und zwischn den steilgelände, des NIT noch, erst vor johre, gerodet ausschaug, und dem dorf isch a schiener, nit bebauter, obstand! do konn man SICHER NIT von billig irgendwo zui baun redn!
Das passiert, wenn man Steilhänge rodet und darunter Dörfer baut.👏👏👏
Passiert auch bei uns. Da gibt es einige Beispiele! Wichtig für Leute und Politik, billiger Baugrund. Alle sund zufrieden, bis die Steine kommen. Dann werden Schuldige gesucht! Meist von denen die genau dahin wollten!
vonmir…..
erst informieren und dann kommentieren!
Das Dorf steht dort schon mehrere Jahrhundert und oberhalb gab es auch vor hundert Jahren kein Wald.
Das ganze Plato mit Dorf bewegt sich schon seit Jahrzehnten langsam talwärts, dies hat sich aber in den letzten Jahren extrem bescheunigt.
i hoff für de bewohner des dörfls das olles an den, so zoag es foto, schönen ort vorbeigeat und es an koane gebäude schadne macht!
Wann bei uns?
Fakten….
schneller als uns lieb ist.
Der Käfer und die Trockenheit macht unsere Bannwälder platt und dann werden hier einige aufwachen.
@OrtlerNord ketz, wo jeder bam in de walder grün isch sig man a als laie de OANZELNEN obgedörrten bam! von zwongsweißer “flächenweise rodung” wegn dürre oder käferschadne sein mir MEILENWEIT entfernt!
des zu behaupten isch panikmoche oder billige politikerausrede um an wold für a wies oder an baugrund zu opfern!