Ergebnisse vorgestellt

Zweisprachigkeit gegen Alzheimer

Mittwoch, 15. Februar 2017 | 13:10 Uhr

Bozen – Eine Studie, die in Zusammenarbeit mit der Abteilung für strukturelle und molekuläre Neurobildgebung IRCCS am Krankenhaus San Raffaele von Mailand und mit der Unterstützung der Abteilung für Geriatrie und Medizinischer Strahlenphysik in Südtirol, über bestehende Beziehungen zwischen der Alzheimer Erkrankung und Patienten, die ein- oder mehrsprachig sind, durchgeführt wurde.

Der Generaldirektor, Dr. Thomas Schael,  grüßte die Anwesenden in englischer Sprache und kam sofort auf den Schwerpunkt der Konferenz, dass die Zweisprachigkeit einen Schutzmechanismus durch die dauernde Verwendung der beiden Sprachen darstellt. „Die klinische Forschung ist ein primäres Ziel dieses Betriebes und dank der Forschung auf hohem Niveau wie diese, möchten wir weiterhin attraktiv bleiben, auch auf internationaler Ebene“, so sein Gedanke.

Dr. Umberto Tait, Direktor des Gesundheitsbezirkes Bozen, bedankte sich bei allen Beteiligten, die diese Studie durchgeführt haben. „ In Bozen haben wir die Fachkompetenzen und das nötige Now how, um solche Studien durchführen zu können“, unterstreicht stolz Dr. March, Primar der Geriatrie, während Dr. Haller, Direktor der Strahlenphysik, die sehr gute Zusammenarbeit mit der Nuklearmedizin besonders durch Dr. Alessandro Fracchetti betont.

„Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Symptome einer Demenz bei zweisprachigen Menschen deutlich später auftreten als bei einsprachigen. Die Zweisprachigkeit kann uns zwar vor der  Alzheimer Demenz nicht schützen, bewirkt aber eine Reihe von kompensatorischen Mechanismen, welche für einige Jahre, die durch eine Demenz bedingte Schäden ausgleichen kann“ erklärte während der Konferenz Dr.in Francesca Lubian, der Memory Clinic – Geriatrie.

Dr. Farsad hat die Ergebnisse der Stichprobe von 85 Patienten, die aus der  instrumentellen Analyse hervorgingen, aufgezeigt.

Durch die funktionelle FDG PET Methodik (die Positronen-Emissions-Tomografie), die die zerebrale Glukosestoffwechselaktivität misst, ist es gelungen, diesen kompensatorischen Effekt darzustellen. Durch einen direkten Vergleich der Glukosestoffwechselaktivität der ein- und zweisprachigen Personen, konnte man bei letzteren eine höhere metabolische Aktivität in den frontalen zerebralen Strukturen nachweisen und zudem feststellen, dass die verschiedenen Hirnbereiche funktionell stärker miteinander vernetzt sind.

Die Verwendung der beiden Sprachen, schon immer durch die Sozialpolitik  in unserer Provinz gefördert, hat also auch einen gesundheitlichen Wert.

„Die Ergebnisse dieser Studie  zeigen, dass in der Tat, die ständige Verwendung von zwei Sprachen, das Auftreten von kognitiven Störungen und Symptomen der Alzheimer-Krankheit bis etwa 4 ein halb Jahre verzögern kann, mit erheblichen sozialen Auswirkungen“ waren die abschließenden Worte von Dr. Farsad.

Von: luk

Bezirk: Bozen