Langjähriger Streit mündet in Tierquälerei, Hund im Netz als „Sexualpartner“ angeboten

Abscheulich: Nachbarshund mit Frostschutzmittel vergiftet

Donnerstag, 18. Februar 2021 | 07:00 Uhr

Fontenivo – Ein langjähriger Nachbarschaftsstreit mündete in der Gemeinde von Fontenivo in der Nähe von Parma in einen abscheulichen Fall von Tierquälerei.

Um sich an seinem 41-jährigen Nachbarn zu rächen, vergiftete ein 44-Jähriger dessen Hund mit einem Frostschutzmittel. Dank einer Überwachungskamera gelang es, den Nachbarn als Urheber der abscheulichen Tat zu identifizieren. Der Hund, der sich in tierärztlicher Behandlung befindet, schwebt noch immer in Lebensgefahr. Der Nachbar hingegen wurde von den Carabinieri wegen Tierquälerei angezeigt.

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Da sich sein Hund seit Tagen schlecht fühlte, brachte ihn ein 41-jähriger Mann aus Parma in eine Tierklinik. Dort wurde dem Tier eine mutmaßliche Vergiftung diagnostiziert. Aufgrund der schlechten gesundheitlichen Verfassung des Hundes wurde sofort eine Behandlung eingeleitet.

Nachdem der 41-Jährige wieder nach Hause zurückgekehrt war, nahm er den Vorgarten seines Hauses, wo er den Hund üblicherweise hält, näher in Augenschein. Dabei stellte er in unmittelbarer Nähe des Wassernapfs seines Hundes in einer Untertasse eine blaue Flüssigkeit sicher. Bei der Analyse einer Probe der Flüssigkeit wurde festgestellt, dass es sich bei ihr um ein Frostschutzmittel handelte. Die Eigenschaften der Inhaltsstoffe des Frostschutzmittels passten auch zu den Vergiftungssymptomen des beinahe verendeten Hundes.

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Allen Augenschein nach hatte ein Unbekannter versucht, den Hund mittels Gift zu töten. Als der 41-Jährige die Aufnahmen seiner Überwachungskamera ausgewertet hat, bemerkte er auf den Bildern seinen Nachbarn.

Der 41-Jährige lag mit seinem Nachbarn, einem 44-jährigen Mann, seit Jahren im Streit. In den vergangenen Jahren waren bereits mehrmals die Carabinieri angerückt, um im Nachbarschaftsstreit zu vermitteln und die entsprechenden Beschwerden zu Protokoll zu nehmen. Der Nachbar hatte sich besonders am Gebell des Hundes gestört. Bisher war aber von keiner Seite jemals Anzeige erstattet worden.

Das änderte sich aber nach der Durchsicht der Videos der Überwachungskamera. In den Aufnahmen ist deutlich der 44-jährige Nachbar des Hundebesitzers zu erkennen, wie er sich zuerst dem Grundstück des 41-Jährigen nähert, dann das Frostschutzmittel in die Untertasse kippt und anschließend mit dem Auto das Weite sucht. Mit dem Videomaterial in der Hand begab sich der Hundebesitzer auf die lokale Carabinieristation. In der Folge wurde der 44-Jährige wegen Tierquälerei angezeigt.

Der Hund ist indes noch immer nicht außer Lebensgefahr.

Die Vergiftung des Hundes löste unter italienischen Hundeliebhabern Abscheu und Entsetzen aus. Sie fordern die Justiz dazu auf, am Täter ein Exempel zu statuieren.

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Noch schlimmer war der Fall eines Hundes, der vom Freund des Hundehalters, der von diesem Gebaren nichts geahnt hatte, im Netz als „Sexualpartner“ angeboten worden war.

Der Mann – der 58-jährige, in Seriate bei Bergamo wohnhafte Giovanni Sulas – hatte den American Staffordshire Terrier zahlungswilligen Kunden in einer Wohnung in Bergamo für „sexuelle Treffen“ angeboten.

Erst der Journalist Emanuele Flaminio der Sendung „Le Iene“ hatte im November des Jahres 2018 dem widerlichen Treiben ein Ende bereitet. Sich als neugieriger Kunde ausgebend hatte Emanuele Flaminio Giovanni Sulas in seiner Wohnung aufgesucht. Nach einigen Fragen hatte er sich aber zurückgezogen. Mit der Drohung, ihn ansonsten am Verlassen der Wohnung zu hindern, hatte Giovanni Sulas vom Journalisten aber trotzdem 20 Euro verlangt.

In der Folge hatte Emanuele Flaminio den 58-Jährigen bei den Carabinieri angezeigt. Mehr als zwei Jahre später erging das Urteil des Gerichts. Giovanni Sulas wurde im Rahmen eines verkürzten Verfahrens wegen Erpressung und Tierquälerei zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt. Der American Staffordshire Terrier hingegen wurde seinem rechtmäßigen Besitzer, der vom widerlichen Missbrauch seines Freundes nichts geahnt und ihm den Hund nur anvertraut hatte, zurückgegeben.

Von: ka