Von: ka
Cuneo – Den Beamten der für den Schutz der Tiere und der Umwelt zuständigen Abteilung der Carabinieri gelang es, einen illegalen Schlachthof auszuheben.
In den Ställen, die zu einem Bauernhof in der Nähe von Cuneo im Piemont gehören, herrschten albtraumhafte Zustände. Den Tieren, bei denen es sich um Schafe und Lämmer handelte, wurden inmitten von Schmutz und Dreck ohne Betäubung die Kehlen durchgeschnitten.
Ohne auch nur auf die geringste Weise auf hygienische Vorschriften zu achten, wurden die geschlachteten Tiere an Ort und Stelle zerlegt und weiterverarbeitet. Während Schlachtabfälle auf dem Boden einfach liegen blieben, wurden die wertvolleren Teile in Plastiksäcke gesteckt oder an Balken aufgehängt. Ein Italiener und ein Marokkaner wurden wegen illegalen Schlachtens, Misshandlung von Tieren und unerlaubter Handhabung von Abfällen angezeigt.
Ein Bauernhof, der durch ein ständiges Kommen und Gehen von Autofahrzeugen aufgefallen war, erregte die „Neugier“ der Beamten der für den Schutz der Tiere und der Umwelt zuständigen Abteilung der Carabinieri. Als die Carabinieri dem landwirtschaftlichen Betrieb einen Besuch abstatteten, bestätigte sich schnell der Verdacht eines auf dem Hof versteckten, illegalen Schlachtbetriebs.
Die Beamten fanden in den zwei Ställen unbeschreibliche Zustände vor. Zwischen noch lebenden Schafen stellten die Carabinieri 16 Kadaver von toten Schafen und Lämmern, zehn von Schafen stammende Köpfe, Schafe, denen die Kehle durchgeschnitten worden war, sowie Felle, Eingeweide und weitere Teile der Tiere sicher.
Verschiedene Fleischstücke und andere Teile von Tieren waren in Plastiksäcken verpackt bereits bereit zum illegalen Verkauf. Dazwischen hingen noch zu verarbeitende Tierkadaver von der Decke oder von Balken herab. Auf den Boden hingegen lagen noch Eingeweide und andere nicht verwert- und verkaufbare Schlachtteile der Schafe. Einige der Kadaver waren sogar am Vorderaufbau eines Traktors aufgehängt.
Ersten Erkenntnissen zufolge waren in den zwei Stallgebäuden den Tieren ohne Betäubung die Kehle durchgeschnitten worden. Anschließend hatten die Betreiber des illegalen Schlachtbetriebs die Schafe und Lämmer unter Missachtung elementarster Hygienevorschriften an Ort und Stelle zerlegt und weiterverarbeitet.
In Zusammenarbeit mit den Veterinärmedizinern der lokalen Sanitätseinheit von Cuneo und einem spezialisierten Unternehmen wurden nicht weniger als 450 Kilogramm Tierkadaver und Teile von Tieren entsorgt. Die noch lebenden Schafe und Jungtiere, die allesamt nicht über die vorgeschriebenen Identifikationsplaketten verfügten, wurden hingegen beschlagnahmt.
Laut den Ermittlern waren die illegalen Schlachtungen, an denen rund 30 Personen meist marokkanischer Staatsangehörigkeit beteiligt waren, anlässlich des Islamischen Opferfestes geschehen. Zwei Personen – ein Italiener und ein Marokkaner – wurden wegen illegalen Schlachtens, Misshandlung von Tieren und unerlaubter Handhabung von Abfällen auf freiem Fuß angezeigt.
In diesem Zusammenhang merken die lokalen Behörden an, dass in der Provinz von Cuneo mehrere Metzgereien dazu autorisiert sind, Schlachtungen nach dem islamischen Ritus durchzuführen. Sie allein verfügen über das entsprechend ausgebildete Personal, welches über die nötigen Kenntnisse verfügt, das Leiden der Tiere während der Schlachtung auf ein Mindestmaß zu reduzieren.