Im Betrieb werden Schweine für die Produktion von Parmaschinken gezüchtet – VIDEO

Arme Schweine: Tiere misshandelt und gequält

Mittwoch, 21. Dezember 2016 | 08:27 Uhr

Parma – Eine Untersuchung der Tierschutzorganisation „Essere Animali“ brachte Ungeheuerliches hervor. Die Tierschutzaktivisten dokumentierten über sechs Monate hinweg die schlechten Lebensbedingungen der Schweine in einem Zuchtbetrieb, der Tiere für die Parma-Schinkenproduktion produziert.

Auch dank versteckter Kameras kamen die Tierschützer unwürdigsten und qualvollsten Zuchtbedingungen auf die Spur. Einige Schweine, die aufgrund von Schwäche und Krankheit von den anderen getrennt wurden, wurden dicht gedrängt in einem Gang gehalten und sich selbst überlassen. Weitere Tiere glichen Skeletten und suchten verzweifelt nach Nahrung und Wasser, wobei sich nicht wenige gegenseitig anfraßen.

Angestellte des Zuchtbetriebs wurden dabei gefilmt, wie sie die kranken Tiere von den gesunden trennten, indem sie sie aus ihren Ställen hervorholten und sie dann in einem engen Gang sich selbst überließen. Später wurden die toten Schweine von den Bediensteten mit einem Seil aus dem Gang gezogen und entsorgt. Zudem wurden die Tiere mit Stockhieben und Fußtritten von einem Ort zum anderen bewegt. Viele Schweine sind auch an den Ohren verletzt, weil sie von ihren Artgenossen angefressen wurden.

Dieses kannibalistische Phänomen ist darauf zurückzuführen, dass die Tiere auf zu engem Raum gehalten werden und dann viele Schweine ihren Frust an ihren Leidensgenossen ablassen.

„Essere Animali“ fand bei den Dreharbeiten auch illegale Futtertröge. Diese zu kleinen Futterstellen ermöglichen es, nicht allen Schweinen gleichzeitig zu fressen zu geben. Infolgedessen kommt es zu aggressivem Verhalten der leidenden Tiere und kleinere und schwächere Tiere werden automatisch benachteiligt. Diese Schweine werden mit der Zeit immer schwächer und verenden unter schrecklichen Leiden.

„Solange wir so viel Fleisch produzieren und konsumieren wollen, müssen die Tiere in solchen Betrieben gezüchtet werden, wo sie dicht an dicht gedrängt in Hallen gehalten werden, ohne jemals im Freien zu sein und das Licht der Sonne zu erblicken“, so der Kommentar von „Essere Animali“.

http://prosciuttocrudele.it/

Der Parmaschinken ist einer von den weltweit meist geschätzten italienischen Qualitätsprodukten, wobei heute einer von drei produzierten Schinken das Gütesiegel „Prosciutto di Parma dop“ trägt. Um das begehrte Gütesiegel zu erhalten, muss eine ganze Reihe von Vorgangsweisen, Vorschriften und Arbeitsbedingungen eingehalten werden, die auf Verordnungen des Ministeriums und der Europäischen Union beruhen. Eine von diesen besagt, dass die Zuchtbetriebe das Wohlbefinden der Tiere sicherstellen müssen.

Im Betrieb, der von „Essere Animali“ aufgesucht wurde, ist dies anscheinend nicht der Fall.

Von: ka