Von: luk
Vallesinella – Im westlichen Massiv der Cima Falkner in den Brenta-Dolomiten ist es am Freitagabend zu einem weiteren massiven Felssturz gekommen. Der Abbruch ereignete sich um 20.46 Uhr und wurde vom Personal einer nahegelegenen Schutzhütte beobachtet, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Ein lauter Knall war zu hören, kurz darauf stieg eine große Staubwolke in den Himmel.
Die Gesteinsmassen lösten sich aus dem mittleren Bereich der Westflanke und erreichten teilweise den Verlauf des Wanderwegs SAT 305, der Teil der bekannten Klettersteigroute „Alfredo e Rodolfo Benini“ ist. Aus Sicherheitsgründen wurden sowohl der Steig 305 als auch der Abschnitt des Weges 331 zwischen den Abzweigungen mit dem Weg 316 und dem 305 per behördlicher Anordnung gesperrt.
Der Trentiner Berg- und Höhlenrettungsdienst war im Einsatz, um in den betroffenen Zonen Warnmarkierungen mit roten und gelben Bändern anzubringen. Die Bevölkerung wird eindringlich aufgefordert, sich ausschließlich auf freigegebenen Wegen zu bewegen – sowohl zum eigenen Schutz als auch, um die laufenden Kontrollmaßnahmen nicht zu behindern.
Eine direkte geologische Beurteilung des jüngsten Felssturzes steht derzeit noch aus. Der Geologische Dienst der Autonomen Provinz Trient wartet auf eine Wetterbesserung und klare Sichtverhältnisse für eine detaillierte Erkundung. Für Montag sind entsprechende Erhebungen mit Unterstützung des Feuerwehr-Hubschrauberteams, Drohnenpiloten und Geologen geplant, am Mittwoch soll ein weiteres Team unter Beteiligung der Universität Mailand-Bicocca folgen.
Der aktuelle Felssturz ist nicht der erste in diesem Bereich: Bereits am 27. Juli hatte sich in den frühen Morgenstunden ein Abbruch mit einem geschätzten Volumen von rund 36.000 Kubikmetern ereignet. Die nun betroffene Felsmasse dürfte laut seismischen Messungen deutlich größer sein – die Erschütterung entsprach etwa 2,0 auf der Richterskala, verglichen mit 1,0 beim vorangegangenen Ereignis.
Nach Auswertung von Drohnendaten des permanenten Feuerwehrkorps Trient wird die insgesamt potenziell instabile Felsmenge an der Cima Falkner derzeit auf rund 700.000 Kubikmeter geschätzt.
Die Behörden appellieren erneut eindringlich an Wanderer und Bergsportler, alle Sperrungen zu respektieren. Nur so können Risiken vermieden und die Arbeit der Einsatzkräfte und Experten nicht behindert werden.
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