Überfall auf Goldtransporter verhindert – VIDEO

Brutale Kriminalität: Räuber feuern mit Kalaschnikows auf Carabinieristreife

Samstag, 23. November 2019 | 08:00 Uhr

Sale – Sale, eine Gemeinde in der Nähe von Alessandria im Piemont, war am Freitagvormittag Schauplatz eines Überfalls in Wildwestmanier. Eine fünfköpfige Bande von Räubern, die es auf einen Goldtransporter abgesehen hatte, wurde von einer Carabinieristreife überrascht. Die Kriminellen, die beim Anblick des Streifenwagens sofort die Flucht ergriffen, feuerten auf die Carabinieri aus ihren Kalschnikows mehrere Salven ab.

Am frühen Freitagvormittag gegen 8.45 Uhr warteten fünf maskierte und vollkommen schwarz gekleidete Kriminelle neben ihren drei Autos – zwei Alfa Romeo Giulietta und ein Audi – in der Nähe des Friedhofs von Sale auf ihre Gelegenheit. Ersten Informationen zufolge lauerte die kriminelle Fünferbande einem Goldtransporter auf. Nur rund 300 Meter vom Ort, wo die Räuber dem Transporter eine Falle stellen wollten, befindet sich der Sitz einer Firma, die für den Großhandel das kostbare Edelmetall verarbeitet. Allerdings rechneten die Räuber nicht mit der Aufmerksamkeit eines Passanten, dem die dunkel gekleideten Männer verdächtig vorkamen. Kurz darauf ging bei den Carabinieri über die Notrufnummer 112 eine Meldung ein.

ANSA/ DINO FERRETTI

Eine Streife der Carabinieri von Tortona, die zufällig in der Nähe bereits mit einer Streifentätigkeit beschäftigt war, wurde über Funk sofort zum Friedhof von Sale geschickt. Als die Kriminellen, die es auf den Goldtransporter abgesehen hatten, den Streifenwagen sahen, ergriffen sie mit ihren drei Fahrzeugen sofort die Flucht. Es folgte eine wilde Verfolgungsjagd durch Sale, wobei die drei Autos der Räuber von den Carabinieri hart verfolgt wurden. Dann geschah das Unfassbare. Einer der Räuber ergriff seine Kalaschnikow und gab vom letzten Auto der Verbrecher aus eine Salve auf die Carabinieristreife ab. Aber das nützte ihnen nichts. Die Carabinieri blieben den flüchtenden Räubern weiterhin dicht auf den Fersen.

Erst als die Räuber in der Fraktion Lucchina in eine kleine Landstraße einbogen, gelang ihnen die endgültige Flucht. Um die Carabinieri aufzuhalten, blockierten sie mit den zwei Giuliettas die Straße. Bevor sie zu fünft mit dem Audi flüchteten, lieferten sie sich mit den Carabinieri, die das Feuer aus den Kalaschnikows erwiderten, noch eine wilde Schießerei.

Obwohl sofort eine intensive Fahndung eingeleitet wurde und Carabinieri sowie Polizei im südlichen Piemont eine Vielzahl von Straßensperren einrichteten, fehlte bis zum Freitagabend von den Kriminellen noch immer jede Spur. Als die Spurensicherung die Umgebung der von den beiden Giuliettas „abgesperrten“ Landstraße durchsuchte, stellte sie eine Vielzahl von Patronenhülsen und Kugeln sicher. Von den zurückgelassenen Fluchtautos sowie den Ergebnissen der Spurensicherung erhoffen sich die Ermittler weitere Erkenntnisse.

Derweil ist die italienische Öffentlichkeit geschockt. Wie bei einer erst vor wenigen Wochen geschehenen Schießerei in Forlimpopoli verhinderten nur Glück und das professionelle Handeln der Carabinieri, dass keine Verletzten oder gar Toten zu beklagen waren. Es bleibt hingegen die traurige Tatsache, dass Räuberbanden immer öfter nicht davor zurückschrecken, auf die Ordnungskräfte mit Kriegswaffen zu feuern.

Von: ka