Knof will an der Commerzbank-Strategie 2027 festhalten

Commerzbank-Chef skeptisch zu möglicher Unicredit-Fusion

Dienstag, 17. September 2024 | 08:00 Uhr

Von: APA/Reuters/dpa

Commerzbank-Chef Manfred Knof hat sich zu einer Fusion mit der italienischen Großbank Unicredit, Mutterkonzern der Bank Austria, zurückhaltend geäußert. Die Commerzbank sei stark und man halte an der Umsetzung der Strategie 2027 fest, um profitabler zu werden, sagte Knof am Montag am Rande einer Veranstaltung der Hochschule ESMT in Berlin. Zu einem möglichen Zusammenschluss wollte er sich nicht konkret äußern.

Es habe bisher einen Kontakt mit der Unicredit gegeben. Wenn jemand gute Ideen vorlege, werde man das prüfen – im Sinne der Kunden, Mitarbeiter und Investoren, sagte Knof.

Zuvor hatte Unicredit-Chef Andrea Orcel sein Werben um die Commerzbank verstärkt. “Für den Moment sind wir nur ein Aktionär. Aber eine Zusammenführung beider Banken könnte zu einem erheblichen Mehrwert für alle Stakeholder führen und würde einen deutlich stärkeren Wettbewerber auf dem deutschen Bankenmarkt schaffen”, sagte Orcel dem “Handelsblatt” vom Montag. Es gebe wenige Überschneidungen zwischen den Instituten. Damit könne eine Bank geschaffen werden, “die sich geografisch gut ergänzt und mit Privatkunden- und Unternehmensgeschäft sehr gut ausbalanciert ist.”

Mit der Commerzbank-Führung will Orcel “einen konstruktiven Dialog führen”. Gleichzeitig kündigte der Unicredit-Chef an: “Wir werden ein aktiver Aktionär sein.”

Unicredit, die in Deutschland mit ihrer Marke HypoVereinsbank bekannt ist, hatte am Mittwoch überraschend bekanntgegeben, 9 Prozent am zweitgrößten börsennotierten deutschen Geldinstitut erworben zu haben. Orcel hatte bereits da für eine Fusion geworben, allerdings auch eine Reduzierung des Anteils nicht ausgeschlossen. Im Falle eines Zusammenschlusses könnte ein Bankriese entstehen, der einen Marktwert von fast 74 Mrd. Euro erreicht.

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