Von: ka
Mantua/Bergamo – Aus der Lombardei – jener norditalienischen Region, die von der Coronavirusepidemie am meisten betroffen ist – sind erste Fälle von Betrügereien und Diebstählen gemeldet worden. Wie die Carabinieri von Bergamo und die Quästur von Mantua mitteilten, suchten Diebe, die sich als Mitglieder des Roten Kreuzes oder Beauftragte des Gesundheitsdienstes der Lombardei ausgaben, unter dem Vorwand einer Coronavirus-Kontrolle ältere Menschen zu Hause auf. Während einer der Diebe dem Opfer mit einem Wattetupfer eine Probe abnahm, räumte sein „Kollege“ in der Zwischenzeit die Wohnung aus.
⚠ATTENZIONE⚠️Le associazioni di volontariato ci stanno segnalando tentativi di truffa da parte di finti volontari che telefonicamente o porta a porta propongono test domiciliari sul #Coronavirus. Il DPC non ha dato disposizioni di questo tipo e invita tutti a prestare attenzione pic.twitter.com/eZlT9vxGfo
— Dipartimento Protezione Civile (@DPCgov) February 24, 2020
Die italienischen Behörden haben leider nicht nur mit Falschmeldungen und Panikmache zu kämpfen, sondern sind nun auch noch gezwungen, gegen Kriminelle, die die Angst der Menschen vor der Ansteckung mit dem Coronavirus für ihre eigenen Zwecke ausnutzen, vorzugehen. Die Carabinieri von Bergamo meldeten erste Fälle, wo ältere Menschen Opfer von Dieben und Betrügern geworden waren.
Coronavirus: finti operatori a domicilio, l'allarme della Croce Rossa https://t.co/PL7L1MSy9r
— Sky tg24 (@SkyTG24) February 24, 2020
Diebe, die sich als Angestellte des Gesundheitsdienstes der Region Lombardei ausgaben, ließen sich unter dem Vorwand, im Auftrag der Region mit einem Wattetupfer eine Probe für das Labor abzunehmen, von älteren Menschen Einlass in die Wohnung gewähren. Während einer der Diebe dem Opfer mit einem Wattetupfer eine angebliche „Probe“ für das Labor abnahm, durchstöberte sein Komplize die Wohnung nach Wertsachen. Um noch glaubwürdiger zu erscheinen, zeigten die Diebe, die wie Angestellte des Gesundheitsdienstes oder Rettungssanitäter gekleidet waren, dem Opfer gefälschte Ausweise. Erst nachdem die angeblichen „Mitarbeiter der Region Lombardei“ oder des „Roten Kreuzes“ verschwunden waren, erkannten die Opfer, dass in der Wohnung Bargeld und Schmuck fehlten.
⚠️ Attenzione ⚠️👉 Diversi comitati CRI ci segnalano una truffa telefonica su finti volontari della #CroceRossa che…
Pubblicato da Croce Rossa Italiana – Italian Red Cross su Lunedì 24 febbraio 2020
Auf die Nachricht von Betrügereien und Diebstählen hin, teilte das Italienische Rote Kreuz der Lombardei mit, dass für die Feststellung der Ansteckung mit dem Coronavirus mittels Wattetupfer keine Hausbesuche vorgesehen wurden. „Diese Tätigkeiten haben mit dem Roten Kreuz nichts zu tun. Auch wenn diese Leute eine Uniform des Roten Kreuzes tragen, haben sie mit unserem Verein nichts gemein. Sie üben diese Tätigkeit nur aus, um sich auf illegale Weise Zugang zu Wohnungen zu verschaffen, um sie auszuplündern“, so das Rote Kreuz der Lombardei. Das Rote Kreuz sowie die Carabinieri riefen die Bevölkerung dazu auf, verdächtige Personen umgehend den Ordnungskräften zu melden.
⚠ ATTENZIONE TRUFFA ⚠Nessun operatore di Croce Rossa si reca a domicilio ad effettuare il tampone per il #CoronaVirus…
Pubblicato da Croce Rossa Italiana – Comitato Regionale Lombardia su Lunedì 24 febbraio 2020
Ähnliche Meldungen erreichten auch die Quästur von Mantua. In Mantua und Umgebung klopften ebenfalls Diebe an die Türen von älteren Mitbürgern, um die klassische Probenentnahme mit dem Wattetupfer oder gar eine „Desinfektion“ der ganzen Wohnung anzubieten. Auch in diesen Fällen waren die Diebe als angebliche Mitglieder der Rettungskräfte gekleidet. Nachdem sie sich als Angestellte der Region Lombardei oder als Mitglieder des Roten Kreuzes vorgestellt hatten, ließen sich die Diebe von den älteren Menschen den Schmuck und das Bargeld zeigen. Indem sie den Opfern damit Angst machten, dass auch die von Hand zu Hand gehenden Geldscheine zur Weiterverbreitung des Coronavirus beitragen würden, gelang es einigen Dieben, das Bargeld „aus Sicherheitsgründen entgegenzunehmen“.
#FuturaPress #Coronavirus: la #CroceRossa avverte "Occhio alla truffa dei finti #volontari" https://t.co/iiuloPLDga
— FuturaPress (@PressFutura) February 24, 2020
„Die Behörden rufen dazu auf, niemandem zu öffnen. Es gibt keine Anweisung, Tests, die den des Coronavirus oder jede andere Form eines ärztlichen Tests betreffen, oder die Wohnung betreffende Hygienemaßnahmen als Haustürtätigkeit durchzuführen“, so der Quästor von Mantua, Paolo Sartori.
Coronavirus – Il Questore: “Attenti alle truffe”Vi è, purtroppo, chi non si fa alcuno scrupolo per delinquere ai danni…
Pubblicato da Questura di Mantova su Lunedì 24 febbraio 2020
Die Nachricht von ersten kriminellen Tätigkeiten im Umfeld der Coronavirusepidemie löste in der italienischen Öffentlichkeit Abscheu und Entsetzen aus. Viele Italiener riefen die Ordnungskräfte und die Gerichte dazu auf, bei Dieben, die die Angst und die Panik älterer Menschen für ihre schäbigen Zwecke ausnützen, hart durchzugreifen.