Nach Vergewaltigung erpresst - Alice Schembri [17] wusste keinen Ausweg mehr – VIDEO

“Damit, was mir widerfahren ist, kann ich nicht weiterleben”

Montag, 20. Februar 2023 | 08:08 Uhr

Agrigent – Der tragische Selbstmord einer 17-jährigen Jugendlichen aus Agrigent auf Sizilien, Alice Schembri, entpuppte sich in Wirklichkeit als Folge eines schrecklichen Verbrechens.

Fast sechs Jahre nach ihrem Selbstmord fanden die Ermittler heraus, dass die damals 17-jährige Alice Schembri mit einem Video, das bei einer Gruppenvergewaltigung entstanden war, erpresst worden war. Das Video war später von einem der Täter über WhatsApp unter Gleichaltrigen verbreitet worden. Nach einem zwei Jahre dauerndem Martyrium hatte die Jugendliche keinen anderen Ausweg mehr gesehen, als sich von einer Felsklippe in den Tod zu stürzen. Letzte Woche wurden zwei heute 27-jährige Männer als mutmaßliche Täter ins Ermittlungsregister eingetragen. Ihnen werden neben der Herstellung von kinderpornografischem Material, Vergewaltigung, Nötigung und Erpressung zur Last gelegt.

Facebook/Alice Schembri

Unter dem Einfluss von Alkohol wurde die erst 15 Jahre alte Alice Schembri gezwungen, mit vier Personen, wovon zwei zum damaligen Zeitpunkt minderjährig und zwei volljährig waren, sexuelle Handlungen zu vollziehen. Einer der Vergewaltiger, von denen einer der Freund der Jugendlichen war, filmte mit seinem Smartphone die abscheuliche Gewalttat. Mit der Androhung, das Video andernfalls ins Netz zu stellen, wurde Alice Schembri dazu genötigt, über die schreckliche Tat zu schweigen. Später soll das Video aber dennoch über WhatsApp-Gruppen unter Gleichaltrigen verbreitet worden sein.

Zwei Jahre lang versuchte Alice Schembri die schreckliche Tat, die ihr angetan worden war, zu verdrängen, aber am Ende wurde ihr die Last zu groß. „Keiner von euch weiß und wird es auch nie erfahren, womit ich seit einiger Zeit leben muss. Was mir widerfahren ist, kann ich nicht erzählen, ich kann es einfach nicht. Ich habe versucht, damit zu leben und in manchen Momenten ist mir das sogar so gut gelungen, dass es mir egal war, aber ich konnte es nie vergessen. Dieses Geheimnis, das ich in mir trage, frisst mich auf. Ich bin kein Mensch, der leicht aufgibt, aber diesmal kann ich nicht kämpfen. Denn ich werde es niemals besiegen können, genauso wenig wie ich so weiterleben kann und so tun kann, als ob nie etwas geschehen wäre“, so die letzten Worte, die Alice Schembri am 18. Mai 2017 auf ihre Facebook-Seite stellte. Daraufhin stürzte sich die damals 17-jährige Alice Schembri von der Felsklippe Rupe Atenea bei Agrigent in den Tod.

Facebook/Alice Schembri

Auf Betreiben der Familie der 17-Jährigen nahm die Polizei Ermittlungen zum Fall Alice Schembri auf. Nachdem zunächst von einem im Milieu des Satanismus verübten Verbrechen ausgegangen worden war, gelang es den Ermittlern, den wahren Hintergrund der Verzweiflungstat der Jugendlichen herauszufinden. Nach einer langwierigen Suche konnte auch das Video, das im Jahr 2015 gefilmt worden war, sichergestellt werden. Letzte Woche wurden zwei heute 27-jährige Männer als mutmaßliche Täter ins Ermittlungsregister eingetragen. Ihnen werden neben der Herstellung von kinderpornografischem Material auch Vergewaltigung, Nötigung und Erpressung zur Last gelegt. Neben diesen beiden mutmaßlichen Tätern, die zum Tatzeitpunkt bereits volljährig waren, konnten auch die Identitäten der beiden damals noch minderjährigen Mittäter festgestellt werden.

Alle vier Beschuldigten gaben an, dass alle sexuellen Handlungen im Einvernehmen mit der damals 15-Jährigen stattgefunden hatten. Die Tonspur des Videos, das von den Beamten der Polizei von Agrigent sichergestellt wurde, straft diesen Aussagen jedoch Lügen. „Ich will nicht, ich kann nicht, bitte, ich fühle mich krank, ich werde mich umbringen“, hatte Alice Schembri die vier Täter angefleht. Laut der Rekonstruktion des Tathergangs durch die Quästur von Agrigent war die zum Tatzeitpunkt 15-Jährige von ihren Peinigern zunächst betrunken gemacht und anschließend missbraucht worden, wobei sie ihre physische und psychische Unterlegenheit ausgenützt hatten.

Facebook/Alice Schembri

Im Rahmen der Ermittlungen zum Selbstmord von Alice Schembri kam zum Vorschein, dass auch andere Jugendliche ein ähnliches Schicksal wie Alice erlitten haben könnten. Die Ermittler der Polizei entdeckten Videos, die den Ex-Freund von Alice Schembri beim Geschlechtsverkehr mit anderen Minderjährigen oder jungen Frauen zeigen. Die Beamten vermuten, dass neben Alice auch andere Minderjährige Opfer von Drohungen, die Videos in den sozialen Netzwerken zu verbreiten, und folgenden Erpressungen geworden sein könnten.

Die Entdeckung der wahren Hintergründe des Freitods der damals erst 17 Jahre alten Alice Schembri befeuert in der italienischen Öffentlichkeit erneut die nie ganz zur Ruhe gekommene Debatte um Rachepornos und andere Formen sexueller Erpressung. Viele Italiener fordern eine weitere Verschärfung der entsprechenden Gesetze und im Falle einer gerichtlichen Verurteilung eine exemplarische Bestrafung der vier Beschuldigten.

 

Von: ka

Kommentare

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23 Kommentare auf "“Damit, was mir widerfahren ist, kann ich nicht weiterleben”"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
sophie
sophie
Kinig
1 Monat 6 Tage

So hinterlistig und sogar der eigene Freund entpuppt sich als Täter und Anstifter, so krankhafte Typen, die sollen alle hinter Schloss und Riegel, for ever….

Doolin
Doolin
Kinig
1 Monat 6 Tage

…ekelhafte Typen…

Spiegel
Spiegel
Universalgelehrter
1 Monat 4 Tage

An die Front

brunner
brunner
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

Feige perverse Schw….

Galantis
Galantis
Superredner
1 Monat 6 Tage

..hoffentlich bekommen die Täter jetzt eine gerechte Strafe!

Willi I.
Willi I.
Tratscher
1 Monat 6 Tage

Schärfere Gesetze sind sicher nötig und diese sollen auch durchgesetzt werden!
Aber noch dringender ist es, eine Atmosphäre zu schaffen in der Respekt vor den Anderen und deren Hab und Gut den Alltag begleitet.
Dazu braucht es die ganze Gesellschaft und allem voran das Elternhaus der Kinder und der Heranwachsenden.

Tata
Tata
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

früher hieß es, ein Kind zu erziehen sei ein ganzes Dorf notwendig! wenn ich heute unserem Nachbarjungen sage, er solle unterlassen zu meinem Gartenzaun zu pinkeln, habe ich noch in denselben 5 Minuten seine Eltern am Hals!

NanuNana
NanuNana
Tratscher
1 Monat 6 Tage

@Tata wps hot des iz mit den Foll zi tian 🤦‍♀️

bon jour
bon jour
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

die Gesetze nützen nichts, das Bewusststein muss sich ändern: die italienischen Männer haben ein krankes Frauenbild und handeln entstprechend – oft kriminell.

Nun ja
Nun ja
Grünschnabel
1 Monat 6 Tage
@NanuNana Was Tata – so verstehe ich es – (zurecht) meint, ist folgendes: Wenn heute ein Nachbar-Lehrer-Betreuer-behandelnder Arzt- Bekannter-Arbeitgeber-Ausbilder oder wer auch immer, an einem Jugendlichen, bzw. dessen Verhalten berechtigte Kritik übt, hat er/sie sofort die Eltern am Hals, die ihm drohen, weil er den “heiligen Nachwuchs” angeblich unrechtmäßig schlecht behandele. Also findet das Setzen von Grenzen, die für Reflexion des eigenen Benehmens und sozialverträgliches Verhalten nötig sind, fast nicht mehr statt. Es gibt oft nur noch Rechte, keine Pflichten mehr. Und diese Kastastrophen, wie sie da passiert sind, sind die daraus resultierenden Extremfälle. Ich sage auch möglichst nichts mehr,… Weiterlesen »
Waltraud
Waltraud
Kinig
1 Monat 6 Tage

Das macht einfach nur fassungslos. Das Mädchen muss durch die Hölle gegangen sein. Dahin wünscht man sich solche dreckigen Widerlinge.

Suedtirolfan
Suedtirolfan
Superredner
1 Monat 6 Tage

Die Täter gehören nach Verurteilung ins Gefängnis !

Und sie sollten NIE wieder auf freien Fuß kommen !🛡

Reitiatz
Reitiatz
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

Dia Feigling kearn soford Awecksperrt. 🤬🧱

ieztuets
ieztuets
Superredner
1 Monat 6 Tage

Einsperrn zu die “richtign” Mithäftlinge war in de zu wünschn, a nou zu wenig für sella grausign Schw… ihre Anwälte derfinden schunn eppas ban Prozess!

Brummbaer
Brummbaer
Tratscher
1 Monat 6 Tage

Diese widerlichen Taten dieser skrupellosen Kerle sollten wie Mord geahndet werden! Da gibt es keine Beschönigung! Das arme Mädchen hat mit dem Leben für die Grausamkeiten bezahlt, die ihr angetan wurden!

Rosenrot
Rosenrot
Superredner
1 Monat 6 Tage

Es ist schwer zu erahnen, wie es der Familie des Mädchens ergangen ist, nachdem sie die Wahrheit über dessen Tod erfahren hat. Diese Männer gehören für immer weggesperrt. 

Zugspitze947
1 Monat 6 Tage

Armes Mädchen ,als Vater einer Tochter bin ich sprachlos ! 😡👌Den Angehörigen viel Kraft und sie sollen nicht  ruhen bis allle Schuldigen hinter Gitter sind und gemeinsam sollen sie mindestens 50.000 € Strafe zahlen 😢👌

Trina1
Trina1
Kinig
1 Monat 6 Tage

So ein Kind verlieren schrecklich! Dem Pack gehört die Höchststrafe ohne Genehmigung noch einmal ein Handy zu benützen! Der Familie viel Kraft und es Madl soll ruhen in Frieden!🙏

prontielefonti
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

Zum 🤢 🤮

bon jour
bon jour
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

die italienische Gesellschaft ist zu patriarchalisch-macho.

65Wendi
65Wendi
Grünschnabel
1 Monat 5 Tage

Sehr traurige Geschichte,Ruhe in Frieden und den Eltern wünsche ich viel Kraft,wird nicht leicht, sie werden sich selber immer wieder vorwerfen nichts gemerkt zu haben . 🥀

Nobi
Nobi
Neuling
1 Monat 5 Tage

Die Verbrecher haben Glück,es war nicht meine Tochter,sonst würden die heute singen wie im KnabebChor.

Krotile
Krotile
Universalgelehrter
1 Monat 4 Tage

Die Strafen für solche Abscheulichkeiten sind erbärmlich!  Ich hoffe, diese Schw…. werden jetzt von ihren Familien, Freunden, Bekannten, Verwandten, Nachbarn, Arbeitskollegen…… mit Verachtung bestraft – dadurch sollen sie jeden Tag daran erinnert werden, dass ein junges Mädchen ihretwegen nicht mehr leben wollte!😪

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