Namhafter Immunologe vom Abklingen seiner Aggressivität überzeugt – VIDEO

“Den aggressiven und tödlichen Coronavirus gibt es nicht mehr”

Freitag, 19. Juni 2020 | 08:05 Uhr

Rom – Ein bekannter italienischer Immunologe, Professor Francesco Le Foche, ließ mit einem in der italienischen Öffentlichkeit nicht unbemerkten Interview aufhorchen. „Den aggressiven und tödlichen Coronavirus gibt es nicht mehr“, so der namhafte Experte, der an der Universität „Sapienza“ lehrt und die Abteilung für Immunologie und Infektiologie der Poliklinik „Umberto I“ von Rom leitet, während eines Fernsehinterviews.

„Heute sehen wir weniger schwere Krankheitsbilder, die von erkältungsähnlichen Symptomen und leichtem Fieber gekennzeichnet sind. Wir könnten sie, wenn man so will Covid-20 nennen: In Italien ist das die Lage, in anderen Ländern hingegen herrscht leider eine andere“, so Professor Francesco Le Foche gegenüber den Journalisten der Sendung „La7 Tagadà“. Der Immunologe, der an der Universität lehrt und als Primar der Abteilung für Immunologie und Infektiologie des Krankenhauses „Umberto I“ von Rom vorsteht, schilderte den Journalisten und Zuschauern die aus seiner Sicht im Juni herrschende italienische Gesamtsituation der Epidemie.

APA/APA (AFP)/HANDOUT

„Das, das wir ab Mitte April zu beobachten begannen, ist ein anderes Virus. Es verursacht weniger aggressive und weniger schwerwiegende Krankheitsformen“, so Francesco Le Foche. Laut dem bekannten Immunologen trifft diese Beschreibung auf das Coronavirus, das derzeit in Italien noch im Umlauf ist, zu. Während des Interviews warf der gefragte Experte, der bereits öfters Gast von Fernsehsendungen gewesen war, einen optimistischen Blick in die Zukunft.

„Das in den vergangenen Monaten kennengelernte Krankheitsbild von Covid-19 existiert in dieser Form nicht mehr, das ist mittlerweile eine Tatsache. Das Syndrom, das zu schweren Lungenentzündungen führte und den Rückgriff auf Beatmungsgeräte erforderte, gibt es nicht mehr. Heute sehen wir leichte Krankheitsverläufe, die von erkältungsähnlichen Symptomen und leichtem Fieber gekennzeichnet sind. Sagen wir, dass es sich heute um eine Art neues Covid handelt. In Italien ist das die momentan herrschende Lage, in anderen Teilen der Welt ist das leider noch nicht der Fall. Was hat zur Verringerung dieser Gefahr beigetragen? Der Lockdown hatte den großen Verdienst, die Viruslast des Coronavirus zu senken, was eine weniger schwerwiegende Symptomatik zur Folge hat. Daneben gibt es noch weitere Ursachen, wie die Beobachtung, dass das Virus sich besser an den Wirtsorganismus anpasst und die Zelle, in das es sich befindet, weniger gewaltsam angreift. Das Ergebnis ist, dass heute viele beobachtete Fälle einen asymptomatischen Verlauf zeigen“, so die Meinung von Francesco Le Foche.

Auch was die zweite Welle anbelangt, vor der namhafte Virologen und Epidemiologen warnen, teilt Francesco Le Foche nicht die Sorge und den Pessimismus vieler seiner Expertenkollegen. Auf die Frage, ob eine zweite Coronawelle zu erwarten sei, gab der Immunologe eine recht optimistisch stimmende Antwort.

„Keiner weiß mit Sicherheit, ob die Welle kommen wird. Wir wissen, dass das Virus in einigen Teilen der Welt vorhanden ist, aber wir wissen nicht, ob es in der kalten Jahreszeit erneut erscheinen werde. Es ist wahrscheinlicher, dass dies nicht im September-Oktober, sondern eher im November-Dezember geschehen werde. Ich würde mir aber nicht ein so aggressives Virus erwarten“, so Francesco Le Foche im Fernsehinterview.

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Pubblicato da GIMBE su Giovedì 18 giugno 2020

Auf gesamtitalienischer Ebene hingegen will man an einer Entwarnung und an einer Entspannung der Situation nicht so recht glauben. Die im Gesundheitsbereich tätige Forschungsstiftung „Gimbe“, die die Ansteckungen mit dem Coronavirus betreffende Überwachungskapazität der Regionen aufmerksam verfolgt und regelmäßig die Daten aktualisiert, beobachtete im Zeitraum vom 11. bis zum 17. Juni gegenüber der Vorwoche einen leichten Anstieg der neuen Fälle. Dieser scheint allerdings auch auf eine höhere Anzahl von Abstrichen zurückzuführen zu sein. Corona-Sorgenkind der italienischen Regionen bleibt allerdings die Lombardei. Von den 2.294 neu entdeckten Fällen wurden allein 83 Prozent in dieser norditalienischen Region registriert.

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Pubblicato da GIMBE su Giovedì 18 giugno 2020

Gerade in der Lombardei – so die Meinung vieler Experten – kann von einer Entwarnung noch keine Rede sein. Und solange die bevölkerungsreichste und wirtschaftlich wichtigste Region Italiens noch nicht ganz über den Berg ist, kann dies auch noch nicht für den Rest des Landes gelten.

 

 

Von: ka