Staatspräsident Sergio Mattarella findet Worte der Hoffnung – VIDEO

„Die Republik sind wir“

Sonntag, 01. Januar 2023 | 15:14 Uhr

Rom – In seiner traditionellen Ansprache zum Jahresende findet der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella Worte der Hoffnung.

Die Rede des Staatschefs ist eine Einladung zum sozialen Zusammenhalt und zum Kampf gegen die soziale Ungleichheit. Sergio Mattarella unterstreicht, dass „die Republik wir alle sind und denen gehört, die mit Steuern zu ihrem Unterhalt beitragen“. Er bezeichnet die Übernahme des Amtes des italienischen Regierungschefs durch eine Frau als „eine längst überfällige Tatsache“ und rief die Italiener dazu auf, die Coronaregeln, die Italien in der dunklen Zeit der Pandemie sehr geholfen haben, auch weiterhin einzuhalten.

Quirinale/Staatspräsident Sergio Mattarella

„Die Republik sind wir“. Mit diesem einen Satz kann die Bedeutung der Silvesteransprache des Staatspräsidenten Sergio Mattarella zusammenfasst werden. Der soziale Zusammenhalt und der Kampf gegen Ungleichheit standen im Mittelpunkt der Rede des Staatschefs. „Die Republik gehört im staatsbürgerlichen Sinne denjenigen, die Steuern zahlen, denn dies dient dem Funktionieren Italiens und damit dem Gemeinwohl“. Staatspräsident Sergio Mattarella warnt auch davor, das Coronavirus, das „leider noch nicht endgültig besiegt ist“, zu unterschätzen. Aus der Pandemie, so sagt er, haben wir „Lehren gezogen, die wir nicht vergessen dürfen“.

Der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella findet viele Worte der Hoffnung. Italien – so der Staatspräsident – habe allen Erschütterungen getrotzt und sei trotz einer schwierigen globalen Gesamtlage auch in diesem Jahr wirtschaftlich gewachsen. Um aber noch besser zu werden, brauche Italien aber eine Vision. Er kommentiert die Wahl einer Frau zur Premierministerin als „ein Novum von großer sozialer und kultureller Bedeutung, das längst überfällig gewesen ist“.

Quirinale/Staatspräsident Sergio Mattarella

Sergio Mattarella ruft die Italiener dazu auf, ihr Land durch die Augen der jungen Leute zu betrachten. Sie würden zu oft schlecht behandelt und schlecht bezahlt, was in einem modernen Land nicht passieren sollte. Er lobt die jungen Menschen für ihr Engagement für die Umwelt und für ihren Wunsch, eine bessere Welt zu schaffen. „Wir müssen unsere Zeit mit Intelligenz und Leidenschaft leben. Der Gedanke, der Moderne abzuschwören, ist nicht nur ein Irrtum, sondern auch eine Illusion. Der Wandel muss gelenkt werden, Innovation muss so interpretiert werden, dass sie unsere Lebensbedingungen verbessert“, meint der Staatspräsident. Zuletzt richtet er einen Appell an die jungen Leute, im Straßenverkehr nicht das Leben zu riskieren. „Löscht eure Zukunft nicht aus“, so Staatspräsident Sergio Mattarella in seiner Rede.

Mattarella verteidigt das öffentliche Gesundheitswesen „als unersetzliche Bastion der Einheit des Landes“. Das andere große Thema ist die Arbeit, deren Fehlen Rechte und Würde raube. Der Preis, den Italien für Arbeitslosigkeit und Prekarität zahle, sei immer noch zu hoch. „Wir sollten uns einmal mehr von der Verfassung leiten lassen, die vorschreibt, dass die Republik Hindernisse wirtschaftlicher und sozialer Art, die den Rechten der Menschen schaden, unterschiedslos beseitigen muss“, betont Sergio Mattarella.

Quirinale/Staatspräsident Sergio Mattarella

Den von Russland entfesselten Krieg bezeichnet Sergio Mattarella als „Wahnsinn“. „Wir müssen unsere Bemühungen darauf ausrichten, dass 2023 das Jahr der Beendigung der Feindseligkeiten wird“, hofft der Staatspräsident. „Ungeheure finanzielle Mittel werden für Rüstungszwecke verbrannt, die, wenn sie gegen den Hunger in der Welt und für die Bekämpfung von Krankheiten bestimmt wären, eine Erleichterung für die Menschheit darstellen würden“, so der Staatschef. Die Verantwortung liege beim Aggressor – Russland – und nicht bei denen, die sich verteidigen. Man könne nicht anders, als sich auf die Seite der Ukraine zu stellen. „Denken wir einmal darüber nach: Wenn die Aggression erfolgreich wäre, würden andere Kriege folgen, mit unvorhersehbaren Konsequenzen“, unterstreicht Sergio Mattarella.

„Die Republik ist das Italien, das arbeitet, und das Italien, das Arbeit sucht. Sie ist diejenige, die Solidarität zeigt und diejenige, die Arbeitsplätze schafft. Man soll an die Institutionen glauben, aber diese müssen die Bürger verstehen und respektieren. Die Republik sind wir. Niemand soll sich ausgeschlossen fühlen“, so der Gesamttenor der Rede von Staatspräsident Sergio Mattarella.

 

 

Von: ka