19-Jährige stachelt neuen Freund zu Mord am Ex an

Eiskalte Rache: „Es muss im Blut enden“

Donnerstag, 24. Oktober 2019 | 08:17 Uhr

Monza – Nach mehrwöchigen Ermittlungen ist es der Polizei gelungen, einen Mordversuch aufzuklären. Das Verbrechen entpuppte sich im Laufe der Untersuchungen als eiskalter Plan einer 19-Jährigen, Marina Spinelli, die ihren neuen Freund dazu angestachelt hatte, ihren Ex-Freund aus dem Weg zu räumen. Um diesen im Drogenmilieu ausgeheckten Racheplan umzusetzen, schreckte Marina Spinelli nicht davor zurück, selbst als Lockvogel zu dienen.

Es war am vergangenen 15. September in einem Park in Monza, als zwei Männer, die kurz zuvor mit dem Auto gekommen waren, auf ein auf einer Parkbank sitzendes Paar zugingen. Die Männer zogen ihre Messer und stachen mitten im Park, der zu dieser Zeit voller Menschen war, auf dem neben der Frau sitzenden 27-jährigen M.D. ein. Wie versteinert blieb die junge Frau sitzen und sah dem neben ihr stattfindenden Mordversuch tatenlos zu. Anschließend suchten die beiden Männer das Weite. Nur der Zufall und das schnelle Eingreifen der Rettungskräfte retteten dem Opfer das Leben. M.D., der beim Messerangriff schwer verletzt worden war und eine große Menge Blut verloren hatte, wurde erstversorgt und in das Krankenhaus Niguarda eingeliefert.

apa – Symbolbild

Die herbeigerufenen Carabinieri hingegen nahmen sofort Ermittlungen auf. Auf die Frage, warum sie nicht eingegriffen oder geschrien hatte, gab Marina Spinelli eine Antwort, die die Carabineribeamten von Anfang an nicht ganz überzeugen konnte. „Ich war wie versteinert. Es war mein ehemaliger, von Eifersucht besessener Ex-Freund“, so Marina Spinelli.

Nach und nach kam die eiskalte Wahrheit ans Tageslicht. Laut den Carabinieri von Monza war es die 19-Jährige selbst gewesen, die den Plan ausheckt und den 27-Jährigen in eine Falle gelockt hatte. Der Angriff auf ihren 27-jährigen Ex-Freund, M.D., war bis ins kleinste Detail geplant. Während sie selbst den Part des Lockvogels übernahm, waren ihr neuer Lebenspartner, der 20-jährige Omran Mohanad, und dessen Cousin dafür vorgesehen, den Mord selbst auszuführen. Mit dem Vorwand, von ihrem Ex, mit dem sie vor Jahren in einer kurzen Beziehung gelebt hatte, eine kleine Dosis Marihuana kaufen zu wollen, lockte sie ihn in den Park. An dieser Stelle lief aber etwas schief, weil der 27-Jährige nicht mit ihr hinter die Bäume und Büsche des Parks, sondern auf der Bank sitzen bleiben wollte. Die SMS-Nachrichten, die sie am Tag des Verbrechens mit ihrem neuen Freund austauschte, offenbarten dieses Detail des eiskalten Plans. „Wir sind hier auf der Parkbank. Er will nicht weg. Es sind eine Menge Leute hier“, so die 19-Jährige.

apa

Ihr neuer Freund, Omran Mohanad, und sein Cousin schreckten aber dennoch nicht davor zurück, den 27-Jährigen mitten zwischen den Familien mit Kindern niederzustechen. Aber nicht zuletzt dank dieser und anderer SMS-Nachrichten – eine Nachricht lautete „Es muss im Blut enden“ – sowie weiterer Verdachtsmomente, kamen die Carabinieri dem kriminellen Trio bald auf die Schliche. Während die beiden Nordafrikaner bereits vor Tagen wegen versuchten Mordes festgenommen worden waren, klickten am Mittwoch auch für Marina Spinelli die Handschellen. Sie wird beschuldigt, die Auftraggeberin des versuchten Mordes gewesen zu sein.

Bleibt noch das Motiv: Die Ermittler gehen von persönlichen Beweggründen oder von einem Racheakt im Drogenmilieu aus. So und anders sorgen nicht nur das am helllichten Tag an einem belebten Ort verübte Verbrechen, sondern vor allem auch die Hintergründe des Mordversuchs in der italienischen Öffentlichkeit für helles Entsetzen.

Von: ka