Von: ka
Ozieri – Der 64-jährige Antonio Maria Pani hat in der Nacht auf Mittwoch die ganze sardische Kleinstadt Ozieri in Atem gehalten.
Der rachsüchtige 64-Jährige, der in der Wahnvorstellung lebte, die Polizei und die Carabinieri seien für das Scheitern seiner Ehe verantwortlich, plante, die Ordnungshüter in eine tödliche Falle zu locken. Nachdem er seine Wohnung mit Gas gefüllt und einen drahtlosen Auslöser vorbereitet hatte, um das gesamte Gebäude in die Luft zu sprengen, wählte er die Notrufnummer und gab an, seine Frau getötet zu haben. Mit der Fernbedienung in der Hand wartete er in einem selbst gegrabenen Bunker auf das Eintreffen der Polizei, um die tödliche Falle zuschnappen zu lassen.
Antonio Maria Pani hasst die Polizei und die Carabinieri, weil er sie für die Trennung von seiner Frau verantwortlich macht, die ihn vor Jahren wegen häuslicher Gewalt angezeigt hatte. Dieser Tage wurde er vom Gericht in Sassari verurteilt, weil er den Grabstein des vor drei Jahrzehnten von einer Räuberbande getöteten Carabiniere Walter Frau beschädigt und verunstaltet hatte.
Doch offensichtlich genügte es dem hasserfüllten Mann nicht mehr, Sachbeschädigungen gegen die Carabinieri zu begehen, denn am Dienstagabend wollte Antonio Maria Pani der Polizei und den Carabinieri eine perfide Todesfalle zu stellen.
Er drehte in seiner Wohnung in einem vierstöckigen Gebäude in der Via Meridda in Ozieri den Gashahn auf und schloss und versiegelte alle Türen und Fenster. Bereit, die Wohnung mit einer Fernsteuerung in die Luft zu sprengen, versteckte er sich in einem unterirdischen Bunker, den er selbst unter dem Holzschuppen im Hof gegraben hatte.
Feuerwehr, Carabinieri und Polizei eilten in die Via Meridda, brachen die Eingangstür der Wohnung auf, in der Panis Frau vermutet wurde, und stellten das Gas ab. Die Räume waren vollständig mit Gas gefüllt. Die Einsatzkräfte erkannten sofort, dass ihnen eine tödliche Falle gestellt worden war. Um das Gas in der ganzen Wohnung zu verteilen, waren eigens zwei große Gasflaschen, aus denen ein Propangasgemisch strömte, an die Rohre der Innenbelüftung angeschlossen worden, und um ein Entweichen des Gases zu verhindern, waren alle Außentüren und Fenster sorgfältig mit Klebeband abgedichtet worden.
Die Carabinieri riefen zunächst Panis Frau an, die seit der Trennung von Pani in einer anderen Gemeinde lebte, und vergewisserten sich, dass es ihr gut ging. Dann machten sie sich auf die Suche nach dem 64-Jährigen. Gleichzeitig wurde in Ozieri Großalarm ausgelöst. Da befürchtet wurde, dass der rachsüchtige 64-Jährige bewaffnet sein könnte, wurden die Anwohner aufgefordert, ihre Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen.
Rund eine Stunde später fanden sie ihn in seinem unterirdischen Bunker und nahmen ihn fest. Pani hatte eine Fernbedienung mit einem drahtlosen Funknetz bei sich. Es handelte sich um ein Gerät, das, wenn es ausgelöst worden wäre, einen Trennschleifer und eine Herdplatte mit Strom versorgt hätte, die, wenn sie in Betrieb genommen worden wären, einen Funkenregen ausgelöst hätten, der wiederum zu einer Gasexplosion mit schrecklichen Folgen geführt hätte.
Bei der Durchsuchung der Wohnung des 64-Jährigen, die inzwischen von der Feuerwehr gelüftet worden war, fanden die Ermittler mehrere Manuskripte, die sich gegen die Polizei, die Carabinieri und die Justiz richteten. Außerdem wurden Bücher und Plakate sichergestellt, die den Faschismus verherrlichen.
Antonio Maria Pani, der seit seiner Verhaftung in Untersuchungshaft sitzt, wird sich wegen versuchten Blutbades, Bedrohung eines Beamten und Vortäuschung einer Straftat vor Gericht verantworten müssen.
Die Erleichterung in Ozieri war groß, als die Festnahme Panis in der sardischen Kleinstadt bekannt gegeben wurde.
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