Creta ist die erste dokumentierte, hybride Wölfin – VIDEO

Erste „Wolfshündin“ im Nationalpark „Gran Sasso e Monti della Laga“ entdeckt

Mittwoch, 10. Juli 2019 | 08:01 Uhr

Abruzzen – Im Nationalpark „Gran Sasso e Monti della Laga“ in den Abruzzen wurde die erste „Wolfshündin“ entdeckt. Creta – so wurde die hybride Wölfin von ihren Entdeckern getauft – ist die erste Kreuzung zwischen einem Wolf und einem Hund, die seit dem Beginn des EU-Programms, das zum Zweck der Erforschung von Kreuzungen zwischen Wölfen und Hunden ins Leben gerufen worden war, entdeckt wurde.

"Creta", ibrido di prima generazione trovata sui Monti della Laga.Rilevata dalle fototrappole abilmente istallate dai…

Pubblicato da Wolf Apennine Center su Lunedì 8 luglio 2019

Dank mehrerer im Schutzgebiet aufgestellter Kamerafallen konnte die Präsenz des weiblichen Tiers eindeutig nachgewiesen werden. Alles nahm im Dezember des letzten Jahres seinen Anfang. In einer kalten Winternacht gerieten mehrere große Hunde – es handelte sich bei ihnen um Alaskan Malamute – die sich in Gesellschaft mit drei Wölfen befanden, in die von den Parkwächtern aufgestellten Foto- und Videofallen. Wenige Monate später – im März 2019 – sammelte eine Fotofalle erneut Aufnahmen eines Rudels. In den Bildern sind insgesamt neun Raubtiere zu sehen. Drei der neun Tiere konnten anhand ihres Aussehens eindeutig als Wölfe identifiziert werden, während es sich bei den sechs anderen Raubtieren wiederum um Hunde der Rasse Alaskan Malamute zu handeln schien.

Nach diesen Beobachtungen wurde umgehend eine Mannschaft, die die „Creta“ getaufte „Wolfshündin“ fangen sollte, zusammengestellt. Nachdem „Creta“ von den Tierschützern eingefangen worden war, wurde sie sterilisiert und über mehrere Wochen hinweg beobachtet. Erst nach diesem längeren Beobachtungszeitraum wurde die „Wolfshündin“ erneut in die Freiheit entlassen. Unter der aktiven Mithilfe des Wolfsschutz- und Betreuungsprojekts „LIFE MIRCO-Lupo“, das sich seit seinem Bestehen um den Schutz des Wolfes vor der Vermischung mit streunenden Hunden bemüht, konnte diese Aktion mit Erfolg durchgeführt werden.

Zum Artenschutz des Wolfes ist es absolut notwendig, die Wölfe vor der Vermischung mit herrenlosen Hunden zu schützen. Auch wenn die Sterilisation von „Creta“ auf den ersten Blick als drastischer Eingriff erscheint, war diese Maßnahme zum Schutz der Wölfe im Nationalpark absolut notwendig. Zum Zweck der dauernden Kontrolle der Wolfspopulation werden auch regelmäßig biologische Proben der Raubtiere an ein auf genetische Analysen spezialisiertes Labor verschickt.

Auch in Südtirol sind theoretisch Kreuzungen zwischen Wölfen und streunenden Hunden jederzeit möglich. Laut Ansicht von Experten ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch in Südtirol die erste „Wolfshündin“ oder der erste „Wolfshund“ entdeckt werden wird.

 

Von: ka