Denisa Maria und Ana Maria waren vermutlich nicht seine einzigen Opfer – VIDEO

„Es gibt noch andere!“: War Vasile Frumuzache ein Serienmörder?

Montag, 09. Juni 2025 | 08:04 Uhr

Von: ka

Montecatini Terme – Der Fall des zweifachen Prostituiertenmörders Vasile Frumuzache hält die italienische Öffentlichkeit weiterhin in Atem.

Trotz der Beteuerungen des 32-jährigen Wachmanns, er habe außer der 30-jährigen rumänischen Escortdame Denisa Maria Adas Paun und der 27-jährigen, ebenfalls aus Rumänien stammenden Ana Maria Andrei keine weiteren Frauen getötet, gehen die Ermittler davon aus, dass er in den letzten Jahren weitere Prostituierte ermordet haben könnte.

Angesichts mehrerer Ungereimtheiten in den beiden Geständnissen und der Tatsache, dass von mindestens fünf weiteren Prostituierten jegliche Spur fehlt, erhärtet sich dieser Verdacht. Seit er gegenüber einem Mithäftling die Worte „Es gibt noch andere!” geäußert haben soll, sind sich die Ermittler fast sicher, dass es sich bei dem „unauffälligen Familienvater und zuverlässigen Wachmann” Vasile Frumuzache um einen Serienmörder handeln könnte.

Facebook/Maria Denisa

Bis zu seinen beiden Geständnissen galten die Prostituierten Denisa Maria Adas Paun und Ana Maria Andrei, die wie er selbst ursprünglich aus Rumänien stammten, als vermisst. Weder seine Frau, die seit dem Bekanntwerden der Morde unter Schock steht und an einem geschützten Ort untergebracht wurde, noch sein Arbeitgeber oder die Erzieherinnen, die beobachteten, wie der 32-Jährige seine beiden kleinen Söhne regelmäßig in den Kindergarten brachte, konnten glauben, dass Vasile Frumuzache für die Morde an zwei Prostituierten verantwortlich ist.

Facebook/Vasile Luizsa Frumuzache

Mehrere Ungereimtheiten in den beiden Geständnissen sowie die Tatsache, dass Vasile Frumuzache den Mord an Ana Maria Andrei erst gestanden hat, nachdem die Carabinieri in der Nähe des Leichenfundorts von Denisa Maria den umlackierten und mit einer neuen Kenntafel versehenen BMW der seit zehn Monaten vermissten 27-Jährigen entdeckt hatten, erhärten den Verdacht der Ermittler, dass er in den letzten Jahren weitere Prostituierte ermordet haben könnte.

Facebook/Maria Denisa

Einerseits belegen das Fehlen von Blut im Hotelzimmer und die Autopsie der Leiche von Denisa Maria Adas Paun, dass die Zerstückelung der Leiche entgegen dem Geständnis des Wachmanns nicht im Hotelzimmer, sondern auf dem Feld in der Nähe des Leichenfundorts erfolgt wäre. Zum anderen wurden im Haus von Frumuzache in Monsummano, das bis in den letzten Winkel durchsucht wurde, vier Smartphones sichergestellt.

Wem sie gehörten und welche Telefonate und welcher Datenverkehr über sie geführt wurden, ist derzeit Gegenstand forensischer Untersuchungen. Die von den Carabinieri im Haus sichergestellten Fundstücke könnten auf das „typische Verhalten“ von Serienmördern zurückzuführen sein, persönliche Gegenstände ihrer Opfer zu behalten und weiter zu verwenden. Gesichert ist, dass Vasile Frumuzache den von rot auf schwarz umlackierten und mit einem deutschen statt einem rumänischen Kennzeichen versehenen BMW von Ana Maria Andrei monatelang benutzt hat.

ANSA / PARTIZIO CECCARELLI / NPK

Auch die vier Messer, die neben der verkohlten Leiche von Denisa gefunden wurden, müssen noch untersucht werden. Wenn auch nur eines davon zur Tötung und Enthauptung der 30-Jährigen benutzt wurde, wie der Wachmann gestand, warum wurden dann die anderen drei ebenfalls verbrannt?

Die Ermittler stehen vor einer Mammutaufgabe. Um zu klären, ob der 32-jährige Wachmann für weitere Morde verantwortlich ist, müssen sie den Telefon- und Datenverkehr von mehreren Jahren auswerten und alle bislang ungeklärten Vermisstenfälle von Frauen neu aufrollen. Zu diesem Zweck hat die ermittelnde Staatsanwaltschaft beim Innenministerium und anderen Behörden Listen mit allen in der Toskana und auf Sizilien vermissten Frauen angefordert. Denn Vasile Frumuzache hat mit seiner Frau vor dem Jahr 2022 auf Sizilien gelebt.

Facebook/Maria Denisa

Die dabei zu bewältigenden Schwierigkeiten sind enorm. Einerseits könnten Frauen, die sich illegal auf italienischem Staatsgebiet aufhalten, nie als vermisst gemeldet worden sein. Andererseits wird bei vermissten Escortdamen aus nachvollziehbaren Gründen selten angegeben, welcher Arbeit sie in Wirklichkeit nachgehen. So wurde der Vermisstenfall von Ana Maria Andrei nach einer „vorschriftsmäßigen Untersuchung” als „freiwillige Ausreise” eingestuft.

Darüber hinaus gibt es in Italien Stand 30. April 2025 etwa tausend nicht identifizierte Leichen. Es handelt sich um namenlose Leichen, die entlang von Bahngleisen, in Hütten, in Wäldern, an Flussufern, in Krankenhäusern und in verlassenen Häusern gefunden wurden.

Facebook/Vasile Luizsa Frumuzache

Ersten Erkenntnissen zufolge kristallisierten sich dennoch bereits fünf Vermisstenfälle von mutmaßlichen Prostituierten heraus, die möglicherweise Mordopfer des 32-Jährigen geworden sind.

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