Von: Ivd
Laag – Der Ex-Fußballprofi Yuri Pellegrini kennt die Madrutta wie seine Westentasche. Dutzende Male hat er die 900 Meter hohe Bergflanke oberhalb von Laghetti bereits bezwungen. Doch vor wenigen Tagen wurde ihm ausgerechnet dieser vertraute Berg beinahe zum Verhängnis.
„In dem Moment, als ich rückwärts stürzte, dachte ich, dass es vorbei ist“, erzählt der 49-Jährige, der früher als Profifußballer in Italiens B- und C-Liga spielte. Heute hält er sich mit Sport in der Natur fit. Seine Heimatberge sind sein Trainingsplatz. Doch bei dieser Tour war alles anders.
Sturz in die Tiefe
Der Unfall passierte an einer besonders heiklen Stelle, die er eigentlich gut kennt. „Die Stelle ist technisch, weil der Fels an dieser Stelle vorspringt und den Körper talwärts drückt. Es gibt nur wenige Griffe für Hände und Füße, und nur ein Stück einer alten Wurzel, die ich gut kenne“, erzählt Pellegrini in einem Interview. Der entscheidende Fehler: Er setzte den Fuß zu weit außen auf eine alte, brüchige Wurzel. Der Halt brach weg – und er stürzte mehrere Meter in die Tiefe.
Der Aufprall war heftig. Zuerst schlug er mit dem unteren Rücken auf einen Felsvorsprung, dann rutschte er noch weiter ab bis zwei Bäume ihn endlich auffingen. „Zehn Meter weiter unten geht es senkrecht runter“, sagt er. Der Gedanke, dass es auch anders hätte ausgehen können, lässt ihn nicht los. Mindestens vier Meter sei er in die Tiefe gestürzt.
Fünf Minuten voller Schmerzensschreie
Die Schmerzen waren sofort da, der Schock noch größer. „Fünf Minuten lang habe ich vor Schmerz und Schreck geschrien – ich glaube, es war auch eine Art, die Anspannung abzubauen. Die Beine bewegten sich, die Arme auch.“ Dann stellte er sich die Frage: Wie kommt er nun Weg von dort?
Er verständigte die Rettungskräfte, die ihn per Hubschrauber aus dem Gelände holten – eine heikle Aktion in dem steilen, bewaldeten Gelände. Nach zwei bangen Stunden im Krankenhaus die Erlösung: keine Brüche, „nur“ Prellungen und Schürfwunden.
Heute blickt er mit Demut zurück. „Es ist gut, wenn man ein bisschen Adrenalin sucht, ein bisschen Abenteuer – aber mit Vorsicht und ohne etwas zu unterschätzen. Auch nicht die Stellen, die man in- und auswendig kennt“, sagt er. Diesmal
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