Samanta Migliore starb nach einer Silikoninjektion in die Brust – VIDEO

Falsche Kosmetikerin zu fast fünf Jahren Haft verurteilt

Freitag, 25. November 2022 | 07:50 Uhr

Maranello/Modena – Pamela Andress, eine 52-jährige Transsexuelle brasilianischer Herkunft, wurde im Rahmen eines gerichtlichen Vergleichs wegen Totschlags infolge einer anderen Straftat, unerlaubter Ausübung eines Gesundheitsberufs und unterlassener Hilfeleistung zu vier und acht Monaten Jahren Haft verurteilt.

Die 52-Jährige, die sich fälschlicherweise als Kosmetikerin ausgegeben und keine berufliche Ausbildung und Berechtigung hatte, Injektionen vorzunehmen, hatte an der 35-jährigen Samantha Migliore eine Silikoninjektion in die Brust durchgeführt. Kurz nach dieser Behandlung war die 35-Jährige an einer Lungenembolie gestorben. Pamela Andress, die sich zunächst durch Flucht der Strafverfolgung entzogen, sich aber wenig später der Polizei gestellt hatte, saß seit Mai im Hausarrest.

Die Tat geschah am 21. April dieses Jahres. Die 35-jährige Mutter Samantha Migliore, die beschlossen hatte, durch eine Schönheitsoperation die Ästhetik ihrer Brüste zu verbessern, kam mit Pamela Andress überein, sich von ihr Silikoninjektionen in die Brust verabreichen zu lassen. Für diese Leistung erhielt Pamela Andress 1.200 Euro.

Die Entscheidung, sich zu Hause einer Schönheitsoperation zu unterziehen, erwies sich aber als fataler Fehler. Bereits nach den ersten Silikoninjektionen wurde Samanta von schwerer Übelkeit befallen. Ihr Ehemann Antonio Bevilacqua, der in der Wohnung Betäubungsmittel und Spritzen bemerkt hatte, verständigte umgehend die Rettungskräfte. Für Samantha Migliore kam aber jede Hilfe zu spät. Trotz des Einsatzes des Notarztes und der Rettungskräfte starb die 35-Jährige wenig später im Krankenhaus.

Facebook/Tonysamy Bevilacqua

Die von der Staatsanwaltschaft angeordnete Autopsie der Leiche ergab, dass die verwendeten Substanzen ein Blutgerinnsel verursacht hatten. In der Folge war Samantha Migliore an einer Lungenembolie gestorben. Bei den Analysen wurde festgestellt, dass das Blut des Opfers eine große Menge Silikon enthielt. Die Experten sahen es als erwiesen an, dass Pamela Andress Samantha Migliore „im Rahmen einer additiven Mastoplastik – einer Brustvergrößerung – auf gefährliche und verbotene Art und Weise eine abnormal hohe Menge Silikon“ injiziert hatte.

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Pamela Andress, die sich gegenüber ihrer 35-jährigen Kundin als „Kosmetikerin“ ausgegeben hatte, verließ kurz nach dem Auftreten der ersten Anzeichen von Übelkeit die Wohnung. Auf Anraten ihres Anwalts stellte sie sich aber nach zwei Tagen Flucht den Carabinieri. Die 52-Jährige, die als Event-Organisatorin und Stylistin arbeitete, besaß keinerlei berufliche Berechtigung und Ausbildung, Injektionen durchzuführen. Sie war auch keine Kosmetikerin. Die durchgeführten Injektionen, die vom medizinischen Standpunkt her eigentlich Eingriffe sind, hatte Andress der 35-Jährigen verharmlosend als „einfache ästhetische Behandlung“ verkauft.

Die 52-Jährige wurde von den Carabinieri verhaftet und auf Anordnung der zuständigen Gerichtsbehörden in den Hausarrest überstellt. Etwas mehr als sieben Monate nach der Tat erging das Urteil des Gerichts von Modena. Pamela Andress wurde im Rahmen eines gerichtlichen Vergleichs wegen Totschlags infolge einer anderen Straftat, unberechtigter Ausübung eines Gesundheitsberufs und unterlassener Hilfeleistung zu vier und acht Monaten Jahren Haft verurteilt. Antonio Bevilacqua, der Samantha Migliore erst eineinhalb Monate vor ihrem Tod geheiratet hatte, zeigte sich vom Urteil zutiefst enttäuscht.

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Auch noch viele Monate nach ihrem Tod ist die Trauer um Samantha Migliore noch immer groß. Die 35-Jährige, die fünf Kinder aus verschiedenen Beziehungen hatte, wird von ihrem Mann sowie von ihren Verwandten und Freunden als liebevolle Frau beschrieben.

Bereits vor zwei Jahren war sie dem Tod knapp entronnen, als sie Opfer eines Mordversuchs ihres Ex-Freundes geworden war. Er hatte sich den Carabinieri gestellt und gestanden, auf Samanta mit einer Pistole geschossen zu haben. Samanta hatte es geschafft, den Schuss, der einen oberflächlichen Bruch ihres Schädelknochens verursacht hatte, zu überleben.

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Es gelang ihr, mit einem anderen Mann ein neues Leben zu beginnen. Ihr Tod macht ihre Angehörigen nun doppelt traurig.

Von: ka