41-Jährige erleidet lebensgefährliche Verletzungen – 47-Jähriger von Passagieren überwältigt – VIDEO

Furchtbare Bluttat im Hochgeschwindigkeitszug: Frau vom Ex erstochen

Freitag, 08. November 2019 | 11:24 Uhr

Bologna – Im Hochgeschwindigkeitszug Frecciarossa, der von Turin kommend nach Rom unterwegs war, kam es am Donnerstagvormittag zu einer schrecklichen Bluttat. Ein 47-jähriger Mitarbeiter des Reinigungsdienstes sah im Zug seine Ex, die im Passagierwaggon als Kellnerin tätig war, mit einem anderen Mann und verlor völlig die Nerven. Blind vor Eifersucht zog er ein Messer und stach rund zwei Dutzend Mal auf das Opfer ein. Die 41-jährige Frau erlitt lebensgefährliche Stichverletzungen. Ein Passagier, der dazwischen gegangen war, wurde ebenfalls verletzt. Der Angreifer konnte schlussendlich von mehreren Passagieren überwältigt werden.

Die furchtbare Bluttat geschah an einem Ort – im Waggon der Luxusabteilung des Hochgeschwindigkeitszuges Frecciarossa – der gerade für Frauen ansonsten als sehr sicher gilt. Und doch war gerade dieser Waggon des Frecciarossa der beliebten Verbindung Turin-Rom am Donnerstagvormittag Schauplatz eines versuchten Femizids. Sowohl der Täter, als auch sein Opfer waren im Hochgeschwindigkeitszug beruflich tätig.

ANSA / Gianluca Angelini

Es war kurz nach 10.30 Uhr und der Zug nur mehr wenige Minuten vom Bahnhof von Bologna entfernt, als ein 47-jähriger, ursprünglich aus Kalabrien stammender Mitarbeiter des Reinigungsdienstes seine in Mailand wohnhafte Ex-Freundin mit einem anderen Mann sah. Noch ehe die Frau, die im Gastronomieservice des Frecciarossa arbeitet, und im Waggon ihren Dienst versah, reagieren konnte, stürzte sich bereits der Mann, der völlig die Nerven verloren hatte, mit einem Messer in der Hand auf sie.

Im Abteil brach sofort Panik aus. Der 47-Jährige stach rund zwei Dutzend Mal auf die 41-Jährige ein, wobei die Frau an einem Bein sowie im Brustbereich und in der Halsgegend lebensgefährliche Verletzungen erlitt. Nur das mutige und beherzte Eingreifen mehrerer Passagiere rettete der Frau vermutlich das Leben. Ein 44-jähriger Mann aus Parma, der sich schützend vor die Frau gestellt hatte, wurde dabei ebenfalls vom Täter mit dem Messer verletzt. Der Angreifer konnte bis zum Eintreffen der Eisenbahnpolizei in Bologna schlussendlich von mehreren Passagieren überwältigt und festgehalten werden.

Der Frecciarossa wurde in Bologna angehalten. Während der Täter von der Polizei abgeführt wurde, nahmen sich der Notarzt und die Rettungskräfte der Frau und des verletzten Passagiers an. Die 41-Jährige wurde noch am Bahnhof intubiert und in das Krankenhaus „Ospedale Maggiore“ von Bologna gebracht. Dort musste sie sofort einer Notoperation unterzogen werden. Letzten Informationen zufolge soll die Frau, die auf der Intensivstation liegt, nicht mehr in Lebensgefahr schweben. Auch der verletzte 44-Jährige, der zusammen mit anderen Zugfahrern der Frau vermutlich das Leben gerettet hatte, wurde erstversorgt und in das Krankenhaus eingeliefert.

ANSA/ STEFANIA PASSARELLA

Um der Spurensicherung ihre Arbeit zu ermöglichen, musste der Zug geräumt werden. Die Passagiere wurden in der Folge auf die nächsten Züge verteilt. Der 47-jährige Täter hingegen wurde wegen versuchten Mordes festgenommen und in eine Haftanstalt überstellt. Am späten Nachmittag teilte auch sein Arbeitgeber in einer Stellungnahme, in der die Bluttat auf das Schärfste verurteilt wurde, die sofortige Entlassung ihres Mitarbeiters mit.

Der versuchte Femizid löste in ganz Italien Abscheu und Entsetzen aus. Viele Italienerinnen und Italiener zeigten sich zutiefst bestürzt darüber, dass zum wiederholten Male eine Frau, die einfach nur eine Beziehung beendet hatte, Opfer eines furchtbaren Gewaltverbrechens geworden war.

 

Von: ka