Von: mk
Desenzano – Die italienische Tierschutzorganisation ENPA in Brescia reagiert auf die Verlegung einer Schwanenfamilie aus Desenzano am Gardasee mit scharfer Kritik. „Wenn wir die Natur wirklich lieben, müssen wir lernen, sie zu respektieren, statt ihr mit falscher Fürsorge zu schaden“, heißt es in einem Appell an die Öffentlichkeit.
Der Fall hat Anfang September für Aufsehen gesorgt: Eine Schwanenfamilie, die sich im Stadtzentrum niedergelassen hatte, war von Passanten regelmäßig mit Brot und ungeeigneten Lebensmitteln gefüttert worden. Die Tiere wurden dadurch gänzlich von Menschen abhängig und verloren ihre Fähigkeit, selbstständig Nahrung zu finden.
„Unverantwortliches Verhalten“
Dies führte zu Mangelernährung und in manchen Fällen sogar zum Tod der Schwäne. Laut den Umweltschützern handelt es sich um ein weiteres Beispiel dafür, welch verheerende Konsequenzen ein leichtfertiges Verhalten auf Wildtiere haben kann.
Trotz zahlreicher Warnungen von Tierärzten und Behörden hielten die Fütterungen an. Schließlich sahen sich der WWF und die lokale Polizei gezwungen, die gesamte Familie einzufangen und in eine artgerechtere Umgebung zu bringen.
Die Tierschützer kritisieren das „unverantwortliche Verhalten“ der Bürger scharf. Wildtiere seien keine Haustiere und hätten völlig andere Bedürfnisse. „Sie dürfen nicht berührt werden, man darf sich ihnen nicht annähern, und vor allem dürfen sie nicht gefüttert werden“, so die Tierschutzorganisation ENPA. Jegliches unangemessenes Verhalten von menschlicher Seite könne sie das Leben kosten.
Gleichzeitig lobte der Tierschutzverein die prompte und entschlossene Reaktion der Ordnungshüter und der Freiwilligen vom WWF: Durch die Umsiedlung der Schwäne sei Schlimmeres verhindert worden.
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