Von: idr
Barghe – Mitten auf dem Seitenstreifen einer stark befahrenen Straße in der Provinz Brescia hat es sich ein deutscher Urlauber bequem gemacht. Der Fahrer schien mit seinem Ford liegengeblieben zu sein und befand die Stelle kurz vor der Tunneleinfahrt als geeigneten Camping-Spot. Seinen Anhänger montierte der Wildcamper kurzerhand ab und spannte das Dachzelt auf.
Wie italienische Medien berichten, handelte es sich bei dem Fahrer um einen Mann aus Rheinland-Pfalz. Der Grund für den unfreiwilligen Stopp war ein platter Reifen, doch statt auf einen Abschleppdienst zu warten oder den nächsten Parkplatz anzusteuern, baute der Mann kurzerhand sein Zelt nur wenige Zentimeter von der Fahrbahn entfernt auf. Der kuriose Zwischenfall ereignete sich auf einer Umgehungsstraße Richtung Val Sabbia, keine zehn Kilometer vom Gardasee entfernt.
Alle Sicherheitsvorkehrungen missachtet
Die Gefahren waren dem Fahrer augenscheinlich nicht bewusst oder vollkommen egal, denn um rundum windgeschützt beim Duschen und dem Benutzen der Toilette zu sein, verdeckte er alle Reflektoren am Anhänger, die bei Dunkelheit auf ihn aufmerksam machen würden. Das Auto wurde taktisch klug vor dem Anhänger geparkt, wo ebenfalls alle Reflektoren durch das Zelt verdeckt wurden. Bei einem Unfall wird also zuerst das bewohnte Zelt getroffen und nicht etwa das leere Auto.
Auch wenn eine Pause vom Fahren inklusive eines kurzen Nickerchens am Straßenrand in Italien geduldet wird, wenn der Fahrer sich nicht mehr in der Lage fühlt, weiterzufahren, ist diese Aktion definitiv illegal. Nicht nur dass Wildcampen in Italien in bestimmten Gebieten mit Strafen von bis zu 1.000 Euro und einer Anzeige geahndet wird, auch gefährdet der auserkorene Campingplatz des Fahrers sowohl ihn als auch andere Verkehrsteilnehmer unnötig. Ob der deutsche Camper zur Rechenschaft gezogen wurde, ist bislang nicht bekannt. Klar ist: In Italien urlaubt man besser nicht auf dem Standstreifen.
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