Grausamer Fall von Tierquälerei erschüttert Italien

Grausam: Hund an Boje gefesselt und im Meer ertränkt

Mittwoch, 07. Juni 2023 | 07:02 Uhr

Policoro – In Policoro in der süditalienischen Region Basilicata musste ein Hund einen grausamen Tod sterben. Das Tier wurde von einem Unbekannten an eine Boje gefesselt, im Meer ausgesetzt und dem Ertrinkungstod überlassen. Da an der Boje eine zweite, aber abgerissene Schnur befestigt war, wird befürchtet, dass auf dieselbe Art und Weise ein zweiter Hund getötet wurde.

Der Tierschutzverein Lega nazionale per la difesa del cane (Lndc), der von einer „Tat barbarischer Grausamkeit“ spricht und gegen den oder die Urheber rechtlich vorgehen möchte, fordert alle, die einen Verdacht hegen und über zweckdienliche Hinweise verfügen, dazu auf, sich an die zuständigen Behörden oder dem Verein zu wenden. „Wir wollen Gerechtigkeit, denn ein solches Verbrechen kann und darf nicht ungesühnt bleiben“, erklärt die Präsidentin des Vereins Lndc, Piera Rosati.

Facebook/Canile di Policoro ANTA Onlus

Strandbesucher, die auf dem Strand von Policoro in der Basilicata spazieren gingen, machten vor einigen Tagen eine grausame Entdeckung. An der Wasserlinie lag der Kadaver eines Hundes, der offensichtlich vom Meer an den Strand gespült worden war. Vom Anblick des toten Hundes zutiefst schockiert, verständigten die Entdecker sofort die Hafenbehörden. Das arme Tier, dessen Hinterläufe von einem Unbekannten an einem Vorderlauf gefesselt worden waren, war ersten Erkenntnissen zufolge an eine Boje gebunden, im Meer ausgesetzt und so dem sicheren Ertrinkungstod überlassen worden. Beim Hund, der keinen Mikrochip besaß, handelte es sich wahrscheinlich um einen Setter. Da an der Boje eine zweite, aber abgerissene Schnur befestigt war, befürchten Tierschützer und die Hafenbehörden, dass auf dieselbe Art und Weise ein zweiter Hund getötet worden sein könnte.

Der Hundeschutzverein Lega nazionale per la difesa del cane (Lndc) bittet alle, die sachdienliche Hinweise zu dem „schockierenden Verbrechen“ haben, sich bei den Hafenbehörden oder dem Verein melden.

„Wir haben keine Zeit verschwendet und den Vorfall sofort gemeldet, aber der Schuldige dieses schrecklichen und furchtbaren Todes hat immer noch kein Gesicht und keinen Namen“, so der Tierschutzverein, der die Details, die auf Art und Weise hindeuten, wie der Hund getötet wurde, als „erschütternd“ bezeichnet. „Um zu verhindern, dass sich der Hund bewegen konnte, wurden dem Tier die Beine zusammengebunden. Wie auch die Autopsie bestätigt, hatte das arme Tier keine Überlebenschance“, fügt Lndc hinzu.

Da diese Hunderasse bei Jägern sehr beliebt ist, hegen die Tierschützer des Hundeschutzvereins einen schweren Verdacht. „Die Vorgangsweise lässt vermuten, dass es sich bei den Tätern um Jäger handeln könnte. Wenn Hunde nicht mehr in der Lage sind, ihren Jagddienst zu tun und die von ihnen geforderten Aufgaben zu verrichten, werden sie nur mehr als nutzlose Tiere, als Last und als Kostenfaktor betrachtet. Einigen könnte dann in den Sinn kommen, sie loszuwerden“, fassen die Tierschützer ihren schweren Verdacht in Worte.

Facebook/Canile di Policoro ANTA Onlus

„Es ist ein abscheuliches Verbrechen. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie ein so kalter und rücksichtsloser Mensch ohne auch nur die geringste Reue einen solch grausamen Plan in die Tat umsetzen konnte. Derjenige, der eine solche Tat verübt hat, macht mir Angst und sollte allen Menschen von Policoro Angst machen, denn eine solche Person könnte weitere Verbrechen an anderen Tieren begehen. Ich hoffe aufrichtig, dass der zweite Hund, der vielleicht an derselben Boje angebunden war, gerettet werden konnte. Der Täter muss um jeden Preis gefunden werden. Wir wollen Gerechtigkeit, denn ein solches Verbrechen kann und darf nicht ungesühnt bleiben“, erklärt die Präsidentin des Vereins Lndc, Piera Rosati.

Um den skrupellosen Peiniger zu finden, der bis jetzt noch unbekannt ist, richtete die Lndc auch eine eigene Mailadresse ein. „Jeder, der glaubt, zweckdienliche Hinweise zu besitzen, kann sich mit den Ordnungskräften in Verbindung setzen oder sich an unser Rechtsbüro avvocato@legadelcane.org wenden. Damit wir mehr Informationen erhalten und versuchen können, dem Urheber dieser Barbarei einen Namen und ein Gesicht zu geben, brauchen wir Eure Hilfe“, bittet der Verein Lndc um Mithilfe.

Der Fall von grausamer Tierquälerei in Policoro blieb in der italienischen Öffentlichkeit nicht unbemerkt. Viele Italiener fordern, die Strafen für diese Taten drastisch zu erhöhen.

Von: ka