Unfassbarer Mord erschüttert Neapel – VIDEO

“Ich atme nicht mehr”: 18-Jähriger wegen beschmutzten Schuhs erschossen

Freitag, 24. März 2023 | 08:01 Uhr

Neapel – Die süditalienische Metropole wird von einem unfassbaren Mord an einem jungen Mann erschüttert. Der gerade erst 18 Jahre alt gewordene Francesco Pio Maimone musste sterben, weil jemand vor einem Kiosk zufällig auf den Sneaker eines 19-Jährigen gestiegen war. Der 19-Jährige zog eine Pistole, schoss mit ihr ein paar Mal in die Luft und richtete daraufhin die Waffe gegen eine Gruppe junger Leute, zu denen auch der 18-Jährige gehörte.

Von einer Kugel in der Brust getroffen, brach Francesco Pio Maimone zusammen. Die Erste Hilfe seiner Freunde und alle Bemühungen des Notarztes, sein Leben zu retten, erwiesen sich leider als vergeblich. Im Krankenhaus erlag Francesco Pio Maimone seiner schweren Schussverletzung. „Ich atme nicht mehr“, so seine letzten Worte.

Francesco Pio Maimones Traum war es, seine eigene Pizzeria zu eröffnen. Der gerade erst 18 Jahre alt gewordene junge Mann wollte sich eine Zukunft aufbauen, ohne sein geliebtes Neapel verlassen zu müssen. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitete er jeden Abend als auszubildender Pizzaiolo und Pizzabote im Lokal seiner Familie.

Facebook/Francescopio Maimone

Aber es genügte ein Fleck auf einem Schuh, um alle seine Pläne zu zerstören. Nach Feierabend wollte Francesco Pio Maimone zusammen mit Freunden den Sonntagabend auf der Strandpromenade des Viertels Mergellina von Neapel ausklingen lassen. Als die Gruppe Jugendlicher und junger Leute vor einem der Kioske der Strandpromenade anhielt, um etwas zu trinken, geschah das Undenkbare.

Vermutlich, weil im Gedränge vor dem Kiosk zufällig ein Spritzer Alkohol auf seinen Sneaker gefallen oder irgendjemand unabsichtlich auf seinen Schuh gestiegen war, zog ein junger Mann seine Waffe und schoss mit ihr einige Male in die Luft. Von den Schüssen in Panik geraten, stob die Menge junger Menschen auseinander und ergriff die Flucht. Anschließend richtete der Mann die Waffe auf die Gruppe junger Leute, zu der auch Francesco Pio Maimone gehörte, und feuerte auf sie mehrere Schüsse ab. Von einer Kugel in der Brust getroffen, brach der 18-Jährige auf dem Platz vor dem Kiosk zusammen.

Seine verzweifelten Freunde versuchten vergeblich, ihn wiederzubeleben. Auch der rasch eingetroffene Notarzt und sein Team vermochten nicht mehr, sein Leben zu retten. Kurz nach seiner Ankunft im Krankenhaus erlag Francesco Pio Maimone seiner schweren Schussverletzung. „Ich atme nicht mehr“, so seine letzten Worte.

Die Polizei nahm sofort Ermittlungen zum Mordfall auf. Da die Strandpromenade des Viertels Mergellina in der Vergangenheit Schauplatz gewaltsamer Abrechnungen zwischen Clans der Camorra gewesen war und zuletzt Auseinandersetzungen zwischen kriminellen Banden wieder zugenommen hatten, gingen die Ermittler zunächst davon aus, dass der Mord an dem 18-Jährigen mit diesen Gewalttaten zu tun haben könnte. Unter anderem war am selben Ort fast genau vor einem Jahr ein 19-Jähriger bei einer Schießerei zwischen verfeindeten Clans getötet worden.

Laut dem Leiter der Mobilen Einheit der Polizei von Neapel, Alfredo Fabbroncini, ergaben die polizeilichen Ermittlungen aber sehr bald, dass Maimone mit diesem Milieu keinerlei Verbindungen hatte. Wie auch seine Freunde und seine Angehörigen bestätigten, dachte der unbescholtene 18-Jährige nur daran, sich eine eigenständige Zukunft als Inhaber einer Pizzeria aufzubauen.

Nur wenige Tage nach der Bluttat konnte der Mörder von Francesco Pio Maimone aufgespürt werden. Der 19-jährige Francesco Pio Valda, der nach dem Mord bei Bekannten untergetaucht war, wurde von der Polizei in deren Wohnung verhaftet und nach einem ersten Verhör in Untersuchungshaft genommen.

Francesco Pio Valda, der in den sozialen Netzwerken keinen Hehl aus seinen Verbindungen zum Organisierten Verbrechen macht, gilt als junges Mitglied der Camorra. Er soll insbesondere mit dem Clan der Cuccaro, der im östlichen Teil der süditalienischen Hafenstadt sein kriminelles Unwesen treibt, in Verbindung stehen. Auffallend ist, dass der Vater von Valdo, der ebenfalls ein Camorrista gewesen war, im Jahr 2013 bei einer tödlichen Abrechnung unter Camorra-Clans erschossen worden war.

TikTok/Francesco Pio Valda

Einer ersten Rekonstruktion der Bluttat zufolge soll Valdo nach der Beschmutzung seines Sneakers durch einen Cocktail oder einen zufälligen Fußtritt mit einer rivalisierenden Bande in Streit geraten sein. Bei der folgenden Schießerei soll der 19-Jährige auch einige Kugeln in Richtung des Kiosks, vor dem die Gruppe von Maimone angehalten hatte, abgefeuert haben, wobei eines der Geschosse den 18-Jährigen tödlich getroffen habe.

Nach dem Mord sitzt in Neapel der Schock tief. Angehörige und Freunde der Familie trauern um den jungen Mann, der sich nie etwas zuschulden kommen ließ und nur an seine Zukunft dachte. Um seiner zu gedenken, organisierten seine Freunde einen Fackelumzug, der die Trauernden durch die Straßen mehrerer Viertel führte.

„Mein Sohn war ein einfacher Bote, der Pizzen auslieferte und davon träumte, sein eigenes Lokal zu eröffnen. Im September wurde er 18 Jahre alt. Er war ein Beispiel für Neapel, das heute von den Menschen repräsentiert wird, die uns heute mit ihrer Anwesenheit ehren. In Neapel gibt es viele junge Leute, die meinem Sohn gleichen. Um allen jungen Menschen zu sagen, dass sie arbeiten und studieren müssen, könnten wir eine Vereinigung gründen. Alle sollen erkennen, dass die Unterwelt sie nirgendwohin führt“, so der Vater des Opfers, Antonio Maimone, der für Valdo eine lebenslängliche Haftstrafe fordert.

 

Von: ka