Bis zu zwei Jahren Haft bei Tötung eines Tieres

Italien verschärft Strafen gegen Tierquälerei

Freitag, 30. Mai 2025 | 11:35 Uhr

Von: apa

Rom – Italien verschärft die Strafen gegen Tierquälerei. Im Parlament in Rom ist ein Gesetz endgültig gebilligt worden, das die Strafen auf zwei Jahre Haft erhöht. Wenn die Straftat durch Grausamkeit oder absichtliche Verlängerung des Leidens des Tieres begangen wird, wird die Mindeststrafe auf ein Jahr Haft und die Höchststrafe auf vier Jahre Haft erhöht, wobei die Geldstrafe von bisher 10.000 auf nun 60.000 Euro versechsfacht wird.

Die Geldstrafen für Aussetzen und Haltung unter Bedingungen, die mit der Natur des Tieres unvereinbar sind, reichen von mindestens 1.000 bis zu 5.000 Euro und bei erschwerenden Umständen (beispielsweise kurze Ketten, enge Zwinger) bis zu 10.000 Euro.

Die Geldstrafen für Organisatoren von Veranstaltungen, bei denen Tieren Gewalt angetan wird, werden von 15.000 auf 30.000 Euro erhöht. Im Falle von Tierkämpfen werden die Strafen für die Organisatoren von zwei auf vier Jahre Haft steigen, wobei die Strafen für die Teilnehmer bis zu 30.000 Euro betragen können. Wer ein Tier tötet, riskiert eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis vier Jahren und eine Geldstrafe von bis zu 60.000 Euro.

Kritik am Gesetz

Sondergesetze regeln nach wie vor Bereiche wie Aufzucht, Transport, Schlachtung, Zirkusse, Zoos, Jagd und historisch-kulturelle Veranstaltungen. Das betreffe rund 80 Prozent der Tiere, so die Senatorin der Südtiroler Volkspartei (SVP), Julia Unterberger, die das Gesetz als unzulänglich kritisierte.

Praktiken wie das Schreddern und Entschnabeln von Küken, das Enthornen von hörnertragenden Tieren, Kastrieren von Ferkeln und das Kürzen der Krallen bei Puten oder andere Verstümmelungen bleiben somit weiterhin ohne Betäubung erlaubt, bemängelte die Senatorin. Auch gegen genetische Manipulationen, die sowohl als Verbesserung der Produktionsmerkmale bei Nutztieren als auch auf ästhetische Merkmale bei Haustieren abzielen, enthält das Gesetz keine Regelungen.

Kommentare

Aktuell sind 41 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen