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Italien wird immer wieder Schauplatz von Erdbeben

Donnerstag, 27. Oktober 2016 | 07:13 Uhr
Update

Visso/Macerata – Nur zwei Monate nach dem verheerenden Erdbeben in Mittelitalien ist die Region am Mittwochabend erneut von schweren Erdstößen erschüttert worden. Zuerst gab es in der Adriaprovinz Marken ein Beben der Stärke 5,4, wenig später ein noch schwereres mit einer Magnitude von 6,2. In Visso, dem Epizentrum der Erdstöße, wurden mindestens zwei Personen verletzt. Insgesamt gab es mehr als 20 Nachbeben.

In Italien haben sich in den vergangenen Jahren einige schwere Erdbeben ereignet. Eine Auswahl:

– Am 24. August 2016 wird Mittelitalien von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Nach offiziellen Angaben kommen 298 Menschen ums Leben, die meisten in dem Ort Amatrice.

– Ende Mai 2012 erschüttern über Tage schwere Erdstöße und Hunderte Nachbeben Nordostitalien. Mehr als 25 Menschen sterben, rund 400 werden verletzt, der Schaden geht in die Milliarden.

– Am 6. April 2009 um 3.32 Uhr verwüstet ein schweres Erdbeben die mittelitalienische Stadt L’Aquila. Es sterben insgesamt 309 Menschen, Tausende Häuser werden beschädigt, rund 70.000 Menschen obdachlos.

– Ein Beben in Mittelitalien lässt am 31. Oktober 2002 eine Dorfschule in San Giuliano di Puglia einstürzen. Mehr als 25 Kinder und eine Lehrerin sterben, viele Schüler werden verletzt. Das Beben ist noch im 200 Kilometer entfernten Rom zu spüren.

– Bei einem Beben im Juli 2001 sterben in Südtirol vier Menschen. Ausläufer sind auch in Bayern, Österreich und der Schweiz spürbar.

– In den Apennin-Regionen Umbrien und Marken beschädigt ein Beben im September 1997 etwa 9.000 Gebäude. Schwer betroffen ist auch die Basilika von Assisi. Zwölf Menschen sterben.

– Bei einem Beben 1990 in Ostsizilien kommen 19 Menschen um. Besonders betroffen sind Syrakus und Carlentini.

– Ein Beben sucht 1980 die Region Irpinia in Süditalien heim. Rund 3.000 Menschen sterben. Viele werden verletzt oder obdachlos.

– Das Beben von Messina (Sizilien) im Jahr 1908 gilt als eine der schwersten Naturkatastrophen Europas im 20. Jahrhundert. Die Zahl der Toten wird auf mehr als 100.000 geschätzt.

Nach dem erneuten Erdbeben in Mittelitalien bleiben in mehreren Gemeinden des Erdbebengebiets in der Provinz Macerata, sowie in den Städten Perugia, Terni und Ascoli Piceno am Donnerstag die Schulen geschlossen, weil die Sicherheit der Gebäude geprüft werden muss teilte der Zivilschutz am Abend weiter mit.

Zudem sei eine Kirche in der umbrischen Stadt Norcia beschädigt worden, der Geburtsstadt des Heiligen Benedikt (geb. 480). In der Kleinstadt waren auch nach dem Erdbeben vor zwei Monaten Sachschäden gemeldet worden. Zu spüren waren die Erschütterungen auch in Rom, wo es in einigen Viertel zu kleinen Sachschäden bei Gebäuden kam.

Nach Angaben des italienischen Instituts für Geophysik und Vulkanologie hatte das erste Beben eine Stärke von 5,4. Das Epizentrum lag bei der Provinzhauptstadt Macerata in der Region Marken.

Kurz nach einem ersten Erdbeben der Magnitude 5,4 ist Mittelitalien am Mittwochabend von noch schwereren Erdstößen erschüttert worden. Das neue Beben hatte eine Magnitude von 6,2, wie der TV-Sender RAI berichtete. Die US-Erdbebenwarte gab die Stärke sogar mit 6,4 an. Das Epizentrum lag demnach 68 Kilometer von Perugia.

Wegen Stromausfällen, unterbrochenen Telefonleitungen und heftigen Niederschlägen, die am Abend in der Region niedergingen, gab es noch widersprüchliche Informationen über die Lage in Visso in der Region Marken, dem Epizentrum des Erdbebens. Hier soll es zu kleineren Hauseinstürzen gekommen sein. Die schlechte Wetterlage erschwerte den Einsatz der Feuerwehrmannschaften.

Von: ka