Von: ka
Colleferro – Nachdem die vier des Mordes an Willy Monteiro Duarte beschuldigten Männer in Haft genommen worden waren, gerieten schnell deren Seiten in den sozialen Netzwerken in das Visier der italienischen Öffentlichkeit. Wie zu erwarten, stellten alle vier Männer auf ihren Profilen ihre durch Kampfsportarten gestählten Körper zur Schau. Daneben ließen die Männer in den sozialen Medien gerne durchblicken, dass sie wohlhabend sind.
Dabei fiel besonders das auf ihren Instagram-Seiten ostentativ zur Schau gestellte Luxusleben der Bianchi-Brüder auf. Einige Bilder zeigen die Brüder in teurer Markenkleidung und mit Luxusuhren neben Champagner. Bei anderen Gelegenheiten ließen sich die Bianchi-Brüder zusammen mit einem teuren Suv oder am Frühstückstisch eines Luxushotels an der Amalfitanischen Küste ablichten. Die ganze Instagram-Seite von Gabriele Bianchi quillt von Bildern, die ihn in modischen Anzügen gekleidet neben seiner schönen Verlobten, am herrlichen Meer von Amalfi oder mit einer Champagnerflasche in der Hand zeigen, nur so über.
Schade nur, dass die auf Instagram geposteten Bilder so gar nicht zur realen wirtschaftlichen Situation der Bianchi passen wollen. Keiner der beiden Brüder, die mit großem Aufwand ihre „Bella Vita“ zur Schau stellen, besitzt eine richtige Arbeit. In jedem Fall reichen die offiziellen Einkünfte der Bianchi und der Familien der beiden anderen Beschuldigten – für die INPS handelt es sich bei ihnen um bedürftige und fast mittellose Leute – nicht aus, um den luxuriösen Lebensstil der Mitglieder der „Bande von Artena“ zu erklären.
Durch die Bilder im Netz wurde bereits vor dem Mord an den 21-Jährigen die Finanzpolizei auf die Vier aufmerksam. Nach einer Reihe von Ermittlungen, die die wirtschaftliche Lage der Bianchi und der beiden anderen Familien zum Gegenstand hatte, erstattete die Finanzpolizei wegen Verstoßes gegen die Gesetze, die das Bürgergeld regeln, Anzeige. Zugleich erging an das Nationale Institut für Sozialfürsorge INPS eine Meldung, die Rückforderung der bereits ausgezahlten Summen – es handelt sich um rund 33.000 Euro – einzuleiten.
Die italienische Öffentlichkeit hingegen ist nur mehr empört und angewidert. Viele Italiener fragen sich, wieso alle Kontrollen versagen und wie viele angeblich bedürftige und mittellose Empfänger des Bürgergelds, die dennoch einen luxuriösen Lebensstil pflegen, es noch gibt.