An Ferragosto

Jesolo: Strandbetreiber müssen Rabatte machen

Samstag, 09. August 2025 | 12:38 Uhr

Von: luk

Jesolo – Trotz des traditionellen Feiertags Ferragosto am 15. August bleiben viele Liegen und Sonnenschirme an den Stränden rund um Jesolo und Caorle in diesen Tagen frei. Um die zurückhaltende Buchungslage zu verbessern, bieten die Betreiber verstärkt Last-Minute-Rabatte und Sonderaktionen an.

Online-Reservierungen bestätigen die Lage: Bei großen Strandbädern wie „Oro Beach“ und „Green Beach“ sind noch zahlreiche Plätze verfügbar, teilweise bis zu einem Fünftel der Sonnenschirme. Auch in Caorle bleibt an Wochentagen etwa jeder dritte Schirm unbesetzt.

Die Betreiber müssen nun kleinere Brötchen backen: Sie reagieren mit Last-Minute-Rabatten, vor allem um Tagesgäste aus der Region wieder anzulocken. Wer mehrere Tage inklusive Sonntag bucht, kann bis zu 30 Prozent sparen.

Die Gründe für die geringen Besucherzahlen liegen vor allem in der gestiegenen Kostenbelastung für Strandbesucher, hält der Corriere della Sera fest. Durchschnittlich rund 80 Euro kostet ein Tag am Strand – inklusive Liegen, Verpflegung, Parken und Anfahrt. Deshalb entscheiden sich viele für den kostenlosen Strandabschnitt, bringen eigene Ausrüstung mit und verzichten auf Hotel- oder Gastronomieangebote vor Ort.

Zudem beeinflussten unsichere Wetterlagen und veränderte Urlaubsgewohnheiten die Buchungen, heißt es weiter. Viele Gäste bevorzugen kurze Aufenthalte und sparen bei Verpflegung, etwa indem sie lieber am Strand einen Snack essen statt im Hotel zu speisen.

„Die Trends haben sich geändert“, erklärt Angelo Faloppa, Präsident von Confcommercio Jesolo und Eigentümer des Hotels Imperia. „Im Juli waren 85 Prozent der Zimmer belegt, aber fast alle Touristen haben nur Übernachtung mit Frühstück gebucht. Die Leute essen lieber mittags einen Toast an den Strandbuden, um weniger auszugeben, und gehen abends dann ins Restaurant.“

„Im Mai gab es einen deutlichen Rückgang der Besucherzahlen – minus 19 Prozent in Jesolo und minus 40 Prozent in Cavallino“, erläutert auch Antonio Facco, Präsident der Föderation der Strandbetreiber und Vizepräsident der Hotelvereinigung AJA in Jesolo. „Der Juni verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von vier Prozent, und der Juli stabilisierte sich nach einem langsamen Start aufgrund schlechten Wetters.“

Auch der August werde (so hoffen die Verantwortlichen) auf dem Niveau von 2024 bleiben. Einige vermuten, dass das Problem weniger an den Preiserhöhungen für Sonnenschirme und Liegen liege, die im Schnitt zwischen drei und zehn Prozent liegen, sondern eher an fehlenden Serviceleistungen.

Einige Strandbetreiber mit modernisierten Angeboten melden dagegen stabile oder steigende Besucherzahlen. Luxusangebote mit bequemen Liegen, digitalem Service per QR-Code und Zusatzleistungen werden weiterhin geschätzt und rechtfertigen moderate Preiserhöhungen.

Jesolos Bürgermeister Christofer De Zotti zeigt sich trotz der aktuellen Lage optimistisch: Er erwartet am Saisonende ein Plus gegenüber 2024.

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