Von: ka
Rom – Während in Bozen die italienische Schule derzeit mit Negativschlagzeilen zu kämpfen hat – der italienische Bildungsdirektor Vincenzo Gullotta soll die außerordentliche Einberufung des Klassenrats einer Bozner Mittelschule veranlasst haben, um die Noten seines Sohnes ausbessern zu lassen – konnte in Rom ein kurz vor seiner Pensionierung stehender Lehrer seine langjährige Schulkarriere mit einer ganz besonders edlen Geste beenden.
🏫🎒La sua alunna non riesce a collegarsi per l'esame di 3a media, così Ferdinando Bonessio, non c'ha pensato due volte e, insieme a una collega, ha raggiunto la studentessa permettendole di sostenere la prova con il suo smartphone dal bar sotto casa.#LaNotaPositiva di #Radio1📝 pic.twitter.com/x3vtH64bSE
— Rai Radio1 (@Radio1Rai) June 17, 2020
Als Ferdinando Bonessio – so der Name des Lehrers – erkannte, dass eine Schülerin, die gerade ihre Mittelschulprüfung ablegen musste, nicht imstande war, sich online mit der Lernplattform zu verbinden, zögerte er keinen Moment, ihr mit unorthodoxen Methoden unter die Arme zu greifen. Ferdinando Bonessio fuhr kurzerhand zum Haus der 14-Jährigen und lieh ihr sein Smartphone. Dank der Netzverbindung ihres Lehrers gelang es der jungen Schülerin, in einer Bar unweit ihres Wohnorts ihre Abschlussprüfung fortzusetzen und sie mit Erfolg abzuschließen.
L’alunna non riesce a collegarsi per l’esame di III media: il professore va da Garbatella ad Acilia e le presta il suo cellulare https://t.co/XgPqCRepXN
— Il Corriere della Città (@CorriereCitta) June 17, 2020
Ausgerechnet am letzten Tag in seinem Lehrerleben, am letzten Prüfungstag an seiner römischen Mittelschule und bei seiner letzten noch zu prüfenden Schülerin – ein 14-jähriges, ursprünglich aus Ecuador stammendes Mädchen – gelang es einem römischen Lehrer, Ferdinando Bonessio, seine langjährige Berufslaufbahn mit einer ganz besonders edlen Geste zu krönen. Trotz aller Bemühungen schaffte es das Mädchen nicht, sich für die Mittelschulabschlussprüfung online mit der Lern- und Prüfungsplattform zu verbinden. Als der Lehrer ihre Verzweiflung sah, zögerte er keinen Moment, sich ins Auto zu setzen und viele Kilometer bis zur Schülerin zu fahren.
Ferdinando Bonessio klingelte an der Haustür und ließ die 14-Jährige herunterkommen, um sich mit ihr in einer nahen Bar zu treffen und ihr sein Smartphone zu leihen. In der Bar unter der Wohnung der Schülerin konnte die Abschlussprüfung erfolgreich fortgesetzt werden.
LA SCUOLA, PER 43 ANNI IL MIO MONDO!Ma dove lo troverete un altro "maestro de' zompi come me"? In senso negativo…
Pubblicato da Ferdinando Bonessio su Lunedì 15 giugno 2020
„Heute von 8.00 bis 17.00 Uhr finden die Prüfungen der 3B statt. Es sind die letzten meiner Schulkarriere. Aber die Schülerin aus Ecuador – die Letzte, die die Prüfung noch ablegen muss – schafft es nicht, eine Verbindung herzustellen. Sie sagt, dass sie nicht imstande ist, sich mit der Onlineplattform Zoom zu verbinden, und dass ihr dies mit der Plattform Weschool leichter fällt. Um ihr entgegenzukommen, schlagen wir ihr vor, gleich zu Weschool zu wechseln, aber trotzdem gelingt es dem Mädchen nicht, eine Verbindung herzustellen. An dieser Stelle bitte ich meine Kollegen, die ‘Prüfungssession offenzuhalten’, und biete mich zusammen mit meiner Kollegin Annamaria an, die mit mir ‘den Geist, Lehrer zu sein’, teilt, zur Schülerin zu fahren. Es ist 18.00 Uhr, als wir in Acilia ankommen. In der Bar unter der Wohnung des Mädchens lassen wir sie mit meinem Smartphone die Mittelschulprüfung des absurdesten Schuljahres meiner Berufskarriere ablegen“, so Ferdinando Bonessio auf seiner Facebook-Seite.
„Ich glaube, meine Schulkarriere in Schönheit beendet zu haben. Ein Dankeschön an alle meine 7.000 Schüler dieser 43 Berufsjahre, ihr seid fantastisch gewesen“, so der vermutlich letzte Facebook-Eintrag des seinen Beruf sehr ernst nehmenden Lehrers vor seiner Pensionierung.