"Das Leben ist schon traurig genug"

Kontrovers: Bar wirbt mit Rabatten für Ungeimpfte und Positive

Dienstag, 04. Januar 2022 | 07:04 Uhr

Ventimiglia – Der Inhaberin der Bar Konditorei „Angelo e Sonia“ in Ventimiglia in Ligurien, Sonia Oliverio, tun jene ungeimpften Kunden leid, die aufgrund der Covid-19-Bestimmungen ihren Espresso nicht mehr im Innenraum des Lokals trinken dürfen.

Zum Ausgleich beschloss Sonia Oliverio nicht nur den Ungeimpften, sondern auch den positiv Getesteten unter ihren Kunden auf alle Kaffees und alle Süßspeisen zum Mitnehmen Preisabschläge zu gewähren. „Das Leben ist so schon traurig genug, warum sollte man ihnen die Möglichkeit nehmen, einen Espresso zu trinken?“, meint die Inhaberin der Bar Konditorei „Angelo e Sonia“. Sonia Oliverio erklärte, dass sie sich damit bei all den geimpften und ungeimpften Kunden bedanken will, die ihren Betrieb in schwierigen Zeiten – sowohl nach einer Überschwemmung als auch während des Lockdowns – unterstützt haben.

Facebook/Pasticceria Caffetteria Angelo & Sonia

In der Bar Konditorei „Angelo e Sonia“ in Ventimiglia ist den Impfgegnern, die aus Sicht der Inhaberin des Lokals, Sonia Oliverio, durch die neuen Beschränkungen, die im Zuge des Super-Green-Passes von der römischen Regierung eingeführt wurden, „diskriminiert“ würden, eine eigene Preisliste mit vielen Rabatten gewidmet. Die Initiative wurde von der Bar Konditorei „Angelo e Sonia“ ins Leben gerufen, um den Ungeimpften, die gleich wie die Inhaberin selbst sich für den Grünen Pass jede Woche dreimal testen lassen müssen, entgegenzukommen. Auch die Coronavirus-positiven Kunden erhalten auf alle Süßspeisen zum Mitnehmen einen Preisabschlag.

Facebook/Pasticceria Caffetteria Angelo & Sonia

Sonia Oliverio erklärte, dass sie sich damit bei all den geimpften und ungeimpften Kunden bedanken will, die ihren Betrieb in schwierigen Zeiten – sowohl nach einer Überschwemmung als auch während des Lockdowns – unterstützt haben. „Wir hatten eine Überschwemmung und einen Lockdown überstanden. In beiden Fällen hatten uns sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte geholfen. Bisher konnten die Ungeimpften ihren Kaffee nicht in der Bar trinken, sondern nur draußen oder an der Theke. Nun können sie es nicht einmal mehr an der Theke tun und bald auch nicht mehr im Außenbereich. Ich versetze mich in ihre Lage. Das Leben ist so schon traurig genug, warum sollte man ihnen auch noch die Möglichkeit nehmen, einen Espresso zu trinken“, meint die Inhaberin der Bar Konditorei „Angelo e Sonia“.

Facebook/Pasticceria Caffetteria Angelo & Sonia

„Daher habe ich beschlossen, für sie den Kaffee mit 80 Cent statt mit einem Euro, den Cappuccino mit einem Euro statt mit 1,20 Euro und den Latte Macchiato mit 1,20 statt mit 1,50 Euro zu berechnen“, so Sonia Oliverio.

Facebook/Pasticceria Caffetteria Angelo & Sonia

„Es ist nicht möglich, dass Menschen, die Steuern zahlen, ein Sitzplatz in einer Bar verweigert wird. Sie sollen die Pflichtimpfung einführen, dann werde auch ich mich impfen lassen. Ich bin nicht gegen Impfungen, natürlich nicht. Ich habe meine beiden Töchter und mich selbst gegen verschiedene Krankheiten – auch gegen Bezahlung – impfen lassen. Aber diese Impfungen bleiben für immer oder zumindest für viele Jahre wirksam. Wenn eine Pockenepidemie kommen sollte, bin ich geschützt, aber es ist nicht möglich, sich alle vier Monate impfen zu lassen“, fügt die Inhaberin der Bar Konditorei „Angelo e Sonia“ hinzu.

Facebook/Sonia Oliverio

Die Initiative der Bar Konditorei „Angelo e Sonia“ sorgt in der italienischen Öffentlichkeit für großes Aufsehen. Wie nicht anders zu erwarten, stößt die Maßnahme, Impfgegnern Rabatte zu gewähren, entweder auf heftige Kritik oder große Zustimmung. Viele Impfbefürworter möchten Sonia Oliverio beim Wort nehmen und fordern die Regierung dazu auf, die Impfpflicht einzuführen. Denn dann – so diese Stimmen – müssten sich auch die Inhaberin sowie ihre ungeimpften Kunden impfen lassen und es gäbe somit keine Unterschiede und damit auch keine Rabatte für „unterschiedliche Lager“ mehr.

 

Von: ka