1000 Neuwagen verbrennen im Hafen von Savona – VIDEO

Ligurien: Gewaltige Sturmflut richtet entsetzliche Schäden an

Freitag, 02. November 2018 | 08:14 Uhr

Savona – Eine gewaltige Sturmflut, die in der Nacht vom Montag auf Dienstag die ligurische Küste heimsuchte, verursachte immense Schäden. Den riesigen, an der Küste bis zu sieben Meter hohen Wellen fielen entlang des gesamten ligurischen Küstenabschnitts des Tyrrhenischen Meeres Strandanlagen, strandnahe Lokale, Straßen und Wege, Hafenanlagen sowie eine Vielzahl von Booten und Yachten zum Opfer. Allein im kleinen Hafen von Celle Ligure – ein Beispiel unter vielen – wurden von der Sturmflut Dutzende Motorboote versenkt. Kritisch ist auch die Lage in Vado, wo die gewaltige Kraft des Tyrrhenischen Meeres auf 70 Meter Länge die Hafenmauer zerstörte. Portofino – der weltbekannte Urlaubsort der Reichen und Schönen – hingegen ist derzeit überhaupt nur über das Meer erreichbar. Die einzige Straße, die der felsigen Küste entlang Santa Margherita Ligure mit Portofino verband, wurde von der wilden See weggeschwemmt.

ANSA/ BEPPE RISSO

Der größte Einzelschaden aber entstand im Hafen von Savona. Auf dem Parkplatz des Hafens gingen mehr als 1000 Neuwagen – darunter viele Fahrzeuge der Marke Maserati, die für den arabischen Markt bestimmt waren – in Flammen auf. Die Neuwagen, die auf dem von der Schifffahrtsgesellschaft Grimaldi betriebenen Autoterminal des Hafens von Savona geparkt waren, warteten auf ihre Einschiffung und ihre Auslieferung zu Händlern und Kunden. Daraus wurde aber nichts. Das Wasser des Meeres, das den Parkplatz überschwemmt hatte und bis zu den Autos gelangt war, verursachte einen Kurzschluss, was zur Explosion mehrerer Autobatterien führte. Was folgte, war ein Großbrand, der von den mehr als Tausend abgestellten Neuwagen nur mehr verkohlte Wracks und stählerne, schwarze Fahrzeugskelette hinterließ.

Erst nach stundenlangen Löscharbeiten, die von der Sturmflut behindert wurden, gelang es den Feuerwehrleuten, am Dienstagnachmittag die Flammen endgültig zu löschen. Im Zuge des Großbrands wurden auch die Hafenanlagen von Savona stark beschädigt. Der genaue Schaden konnte bisher noch nicht ermittelt werden.

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Der für die ligurische Schifffahrt zuständige Regionalassessor für Wirtschaft, Andrea Benveduti, dankte am Ende eines Lokalaugenscheins allen Feuerwehrleuten und Rettungskräften sowie allen Angestellten der Hafenbehörde des westlichen Ligurien, die in der Katastrophennacht im Einsatz gewesen waren. Andrea Benveduti und der Präsident von Ligurien, Francesco Toti, bezifferten die gesamten Schäden in Ligurien auf mehrere Hundert Millionen Euro.

Die Gesamtschäden der letzten Unwetterwoche in Italien dürften hingegen mehrere Milliarden Euro betragen. Keine guten Aussichten für ein Land, das tief in den Schulden steckt und Geld für Renten- und Sozialprojekte ausgeben will.

Von: ka