Maria Campai [42] in der Gegend von Mantua getötet

Mord aus Neugier? -17-Jähriger zeigt keine Reue

Samstag, 28. September 2024 | 10:02 Uhr

Von: mk

Viadana – Ein 17-Jähriger aus Viadana in der Provinz Mantua muss sich wegen Mordes und des Verbergens eines Leichnams verantworten. Im Rahmen eines ersten Geständnisses soll der Jugendliche vor den Carabinieri eingeräumt haben, eine 42-jährige Frau umgebracht zu haben, weil er herausfinden wollte, „wie es sich anfühlt, jemanden zu töten“.

Der 17-Jährige hat die 42-jährige Rumänin Maria Campai auf einer Singlebörse im Internet kontaktiert. Am 19. September soll er sie vorsätzlich in der Garage des Hauses getötet haben, wo der Jugendliche lebt. Anschließend wurde der Leichnam im Garten einer leerstehenden Villa in der Nähe unter einem Blätterhaufen verscharrt.

Der 17-Jährige zeigte bei dem Verhör keine Anzeichen von Reue, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Er soll die Frau mit bloßen Händen getötet haben. Zuvor hatte er offenbar mehrmals Online-Recherchen über extreme sexuelle Praktiken durchgeführt.

Der 17-Jährigewurde am Donnerstagabend von den Carabinieri festgenommen, nachdem diese auch den Leichnam der Frau gefunden hatten. Die 42-Jährige galt sechs Tage lang als vermisst, nachdem sie sich mit dem Jugendlichen treffen wollte, den sie online kennengelernt hatte.

Von Parma, wo sie gemeinsam mit ihrer Schwester lebte, ist die Rumänin am 19. September nach Viadana zu ihrer Verabredung aufgebrochen. Anschließend hörte niemand mehr etwas von ihr – trotz einer Suchaktion, die ins Leben gerufen wurde.

Die Ermittler wurden unter anderem aufgrund von Aufnahmen von Überwachungskameras auf den 17-Jährigen aufmerksam. Ersten Informationen zufolge soll die Frau erstickt sein, nachdem sie von einem Schlag mit einem stumpfen Gegenstand am Kopf getroffen worden war. Mittlerweile befindet sich der Minderjährige hinter Gittern in Mailand.

Seine Familie hat von dem Vorfall nichts bemerkt. Medien gegenüber erklärte der Vater, sein Sohn sei ein ruhiger Jugendlicher. „Er geht zur Schule und basta“, sagte der Vater. Die Familienangehörigen äußerten die Vermutung, dass es möglicherweise Komplizen gibt.

Ihre Schwester Roxane soll gemeinsam mit ihrem marokkanischen Freund Maria Campai zu ihrer Verabredung gefahren haben. Sie war es auch, die die Vermisstenanzeige aufgegeben und den 17-Jährigen im Anschluss identifiziert hatte.

Die Garage, in der sich der Mord ereignet hat, soll auch als Fitnessraum benutzt worden sein. Nachdem sich der Jugendliche mit Maria Campai in einer Sackgasse getroffen hat, soll es in der Garage zunächst zum Geschlechtsverkehr gekommen sein. Italienischen Medienberichten zufolge soll sich anschließend zwischen beiden ein Streit entfacht haben. Möglicherweise ging es um sexuelle Forderungen, die die Frau nicht erfüllen wollte. Anschließend soll der Minderjährige auf die Frau eingeschlagen und sie dann mit dem Gewicht einer Hantel getötet haben.

Der Jugendliche, der eine Vorliebe für Mixed Martial Arts hegt, ist in Bari als dritter Sohn albanischer Eltern geboren worden. Er absolvierte eine Ausbildung als Elektriker. In den sozialen Medien präsentierte er sich beim Krafttraining. Vor den Carabinieri soll er zunächst behauptet haben, die 42-Jährige habe 200 Euro für die sexuelle Dienstleistung verlangt. Das sei ihm zu viel erschienen. Doch die Aussage überzeugte die Ermittler nicht.

Der Jugendliche hatte Kratzspuren auf seinen Armen. Die genaue Todesursache soll im Rahmen einer Autopsie bestimmt werden. Nachdem er den Leichnam fortgeschafft hat, soll der 17-Jährige in der Garage versucht haben, Blutspuren zu beseitigen.

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