62-Jähriger am Kopf verletzt, sein Sohn angeschossen – VIDEO

Mutig, aber gefährlich: „Halt die Klappe oder ich erschieße dich!“

Dienstag, 20. Februar 2024 | 07:09 Uhr

Cavallino Treporti – Den Eigentümern einer Villa in Cavallino Treporti bei Venedig gelang es nach einem Handgemenge mit zwei bewaffneten Räubern, den Überfall auf ihr Hab und Gut zu vereiteln. Von der heftigen Gegenwehr überrascht, zogen die Kriminellen es vor, das Weite zu suchen. Das mutige Eingreifen des 62-jährigen Maurizio Biondo und seines 32-jährigen Sohnes Alberto war aber nicht ganz ungefährlich. Während der Vater vom Ringen mit den Räubern mehrere Verletzungen am Kopf davontrug, wurde sein Sohn am Knie von einer Kugel getroffen.

„Er lud die Pistole und schrie mich an: ‚Halt die Klappe, oder ich erschieße dich!‘“, erinnert sich der 62-jährige Maurizio Biondo an jene endlosen Minuten des versuchten Raubüberfalls, die er weniger als zwanzig Stunden vorher erleben musste. Die Familie Biondo bewohnt ein schönes, aber abgelegenes Haus in der Gemeinde Cavallino Treporti, die an der Lagune von Venedig liegt. Es war am Sonntagabend kurz vor 19.00 Uhr, als drei bewaffnete und maskierte Räuber das Haus der Biondos überfielen.

Nachdem der 62-Jährige die Schreie seiner Eltern, die im ersten Stock der Villa wohnen, gehört hatte, stürmte er die Treppe hinunter. Als er die Tür öffnete, stand er zwei bewaffneten und maskierten Räubern gegenüber. „Meine Frau war bei mir und schrie. Ich öffnete die Tür und sah mich zwei vermummten Männern gegenüber. Einer der beiden schlug mir sofort mit dem Knauf seiner Pistole auf den Kopf. Instinktiv packte ich sie und rief meinen Sohn, der unter der Dusche war, um Hilfe. ‚Alberto, hilf mir!‘, brüllte ich“, schildert Maurizio Biondo die erste Begegnung mit den Verbrechern.

Ohne lange zu überlegen, setzen sich der Vater und sein Sohn zur Wehr. Zwischen Maurizio und Alberto Biondo und den beiden Räubern kam es zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf Alberto samt den beiden Kriminellen die Treppe hinunterstürzte und auf dem unteren Treppenabsatz landete.

„Mein Sohn lag unter den beiden Männern. Ich rannte die Treppe hinunter, um ihm zu helfen. Im Erdgeschoss befand sich ein dritter Krimineller, der für die beiden anderen offensichtlich Schmiere stand. Als ich Alberto unter den beiden herausziehen wollte, hörte ich einen Pistolenschuss. Da ich zunächst geglaubt hatte, dass die Waffe nicht echt, sondern eine Schreckschusspistole war, erschrak ich sehr“, so Maurizio Biondo.

Die Pistole war echt, aber Maurizio gab nicht auf. Er schaffte es letztendlich, seinen Sohn aus den Fängen der beiden Männer, die den 32-Jährigen überwältigt hatten, zu befreien. „Im selben Moment rannten die beiden Männer, die zusammen mit meinem Sohn am Boden gelegen waren, aus dem Haus. Der dritte Kriminelle hingegen blieb in der Wohnung. Ich packte ihn von hinten und hielt ihn fest, aber er schlug mir mit dem Knauf seiner Waffe erneut auf den Kopf. Ich bat Alberto, er solle mir helfen, aber er schrie mich an, dass er mir nicht helfen könne, weil er angeschossen worden sei“, erzählt der 62-Jährige.

Als Maurizio Biondo die Kräfte verließen, riss sich der Bandit von ihm los und drehte sich um. „Er lud die Pistole und schrie mich an: ‚Halt die Klappe, oder ich erschieße dich!‘“, so Maurizio Biondo. Erst als seine beiden „Kollegen“ zurückkamen, um ihn zum Rückzug aufzufordern, ließ auch der dritte Räuber von der Familie ab.

YouTube/Il Gazzettino

Der Tathergang ähnelte jenen vergleichbarer Überfälle auf Häuser und Wohnungen. Nachdem sie sich an der Gartenbeleuchtung zu schaffen gemacht hatte, drang die dreiköpfige Räuberbande in die Wohnung im ersten Stock ein, in der die Eltern von Maurizio Biondo leben. Maurizios 80-jährige Mutter wurde von den Räubern gefesselt. Durch die Schreie der älteren Frau wurden der 62-Jährige und seine Frau Carla auf das Drama aufmerksam, das sich im unteren Stockwerk abspielte. Daraufhin kam es zum Handgemenge, das auch tödlich hätte enden können.

Von der heftigen Gegenwehr überrascht, zogen die Kriminellen es vor, das Weite zu suchen. Auf der Straße versuchten die Räuber, vorbeifahrende Autos anzuhalten, aber ihr Versuch, ein Fahrzeug zu rauben, blieb ohne Erfolg. Vermutlich flüchteten sie mit ihrem eigenen Auto, das sie weit von der Villa entfernt geparkt hatten. Nach dem kriminellen Trio wird in ganz Venetien gefahndet.

Alberto Biondo wurde von den zusammen mit den Carabinieri eingetroffenen Rettungskräften erstversorgt und ins Krankenhaus geflogen. Noch in der Nacht wurde der 32-Jährige am Knie operiert. Letzten Erkenntnissen zufolge verlief der Eingriff erfolgreich. Maurizio Biondo hingegen konnte nach der Versorgung seiner Kopfverletzungen das Krankenhaus bereits am Montag wieder verlassen.

Maurizio und Alberto Biondo sind zu Recht stolz darauf, dass sie ihr Hab und Gut vor der Räuberbande schützen konnten, aber angesichts der Tatsache, dass alle drei Kriminellen bewaffnet waren, hätte vermutlich ein Funke genügt, um den Überfall auf das Haus in eine Tragödie zu verwandeln.

Von: ka

Kommentare
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Asgarth
Asgarth
Grünschnabel
2 Monate 11 Tage

Beten wir für die Familie, dass die Räuber nicht eines Nachts zurück kehren. Dann könnte es nämliich micht so glimpflich ausgehen.

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
2 Monate 11 Tage

Asgarth@ Mit Beten aleine kommst du in so einem Fall nicht weit… Hilf dir selber, dann hilft dir Gott…

N. G.
N. G.
Kinig
2 Monate 11 Tage

@Homelander In dem Fall ging es glimpflich aus. Hilf dir selbst dann hilft dir Gott? Na ja, man kannn sich sein Grab gleich selbst schaufeln! Sie waren bewaffnet und es ist reines Glück, dass sie noch leben. Alles wegen ein paar Euro die mit Sicherheit versichert waren.
Nur weils diesmal gut ging wärr es absolute Dummheit davon auszugehen, dass es immer gut geht! Die Polizei rät jedenfalls dringend davon ab.

Asgarth
Asgarth
Grünschnabel
2 Monate 11 Tage

@N. G. Absolut deiner Meinung.

N. G.
N. G.
Kinig
2 Monate 11 Tage

@Homelander Und du wärst sowieso der Erste im Panik Room. Hunde die bellen beißen nicht.

Nico
Nico
Universalgelehrter
2 Monate 11 Tage

@N. G. Wenn die polizei mehr präsent wäre U den Alarmen bzw Videoaufzeichnungen sofort nachgehen würde, wäre auch schon vielen geholfen! Aber davon ist man ja immer noch weit entfernt!

DerTom
DerTom
Superredner
2 Monate 11 Tage

wenn der villa-besitzer uan ins knie gschossn hat nor woll – tschumpus und zohln a lebn long um den bandit und seine familie zu erholtn (weil Er nimmer orbeitn gian konn um seine familie zu sorgn) –

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Tratscher
2 Monate 11 Tage

Gott sei Dank ist den Einbrechern nichts passiert. Sonst würde der Besitzer jede Mene Probleme bekommen …

Tattamolnia426
Tattamolnia426
Superredner
2 Monate 11 Tage

Asgard.. liebe Grüße
Gott hin odor her. Egal. I sog a olm Schlussendlich konn mon sich lei selbor helfn. Af olle fälle in schwierigen Zeiten isch betn nia folsch. Iaz net ironisch gmoant. Grüße an olle 👍💪

Tattamolnia426
Tattamolnia426
Superredner
2 Monate 11 Tage

Logisch konn mon sich in Endeffekt lei selbor helfn Mon muaß hauptsächlich fir Die eigene Familie und Freunde kämpfn und grodschtian. Zommenholt isch wichtig. Wert obor leidor oft fa viele vorgessn. Respekt wichtig.

Tattamolnia426
Tattamolnia426
Superredner
2 Monate 11 Tage

Logo.. i woas das des ironisch gmoant isch. 👍
Der muaß froa sein dass er nou leb. Heutzutage wenns jemand auf den Boden liegt ist nicht fertig Zu meiner Zeit hat man den Gegner geholfen aufzustehen und man hat zusammen vielleicht ein Bier getrunken. Heute gibt es keinen Respekt mehr bei vielen Menschen

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