Zivilschutz schickt Erkundungstrupp nach Mittelitalien

Nach Erdbeben: Südtirol hilft

Mittwoch, 24. August 2016 | 13:25 Uhr
Update

Bozen/Rom – Ein Erdbeben in Mittelitalien hat über 20 Menschenleben gekostet, zahlreiche Verletzte gefordert und großen Sachschaden angerichtet. Auch Kinder sind unter den Opfern.

Die Zahl der Toten dürfte noch ansteigen, da zahlreiche Menschen derzeit noch als vermisst gelten.

LH Kompatscher: Südtirol hilft

Auf Facebook hat Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher am Morgen nach der Katastrophe die Solidarität Südtirols zum Ausdruck gebracht und Hilfe angeboten.

In questi momenti drammatici siamo vicini alle popolazione colpite dal #terremoto e ai Presidenti delle loro Regioni. La…

Posted by Arno Kompatscher on Wednesday, August 24, 2016

 

Bereits bei früheren Erdbeben in Italien, hat das Land Südtirol mit Einsatzkräften in Krisenregionen bei Such- und Aufräumarbeiten mitgeholfen.

Agentur für Bevölkerungsschutz startet

Die Südtiroler Agentur für Bevölkerungsschutz schickt heute erste Mitarbeiter zu den vom schweren Erdbeben betroffenen Menschen nach Mittelitalien.

Heute Nacht hat ein schweres Erbeben Mittelitalien erschüttert. Es hat auch in Südtirol viel Bestürzung und Mitgefühl geweckt. “In diesen dramatischen Momenten sind unsere Gedanken und Gefühle bei den Opfern und ihren Angehörigen, aber auch bei den sofort aktiv gewordenen Hilfsorganisationen, die ebenso auf die Unterstützung des Landes Südtirol bauen können“, kommentieren Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Landesrat für Zivilschutz, Arnold Schuler, die Geschehnisse. Die Agentur für Bevölkerungsschutz hat das Lagezentrum in der Drususallee 116 in Bozen aktiviert. „Der Zivilschutz in Südtirol steht für eine Hilfeleistung zur Verfügung“, bekräftigt Schuler.

Heute Morgen hat die „Commissione speciale della Protezione Civile Italiana“, also der Nationale Zivilschutz bei der Agentur für Bevölkerungsschutz in Südtirol angefragt, ob die Bereitschaft besteht, auf Anfrage einen Hilfszug sowie Trümmerhunde in das vom Erdbeben betroffene Gebiet zu entsenden. „Wir sind vorbereitet“, erklärt Rudolf Pollinger, Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz. „Ab dem Moment einer Anfrage können wir innerhalb von zwölf Stunden einen Hilfszug in das Erdbebengebiet schicken, der rund 250 Personen Unterkunft, medizinische Versorgung und Verpflegung bieten kann. Bei Bedarf stehen auch elf Einheiten Trümmerhunde zur Verfügung.“

Heute um 14.00 Uhr startet ein Erkundungstrupp, zusammengesetzt aus vier Mitarbeitern der Agentur für Bevölkerungsschutz, des Weißen Kreuzes und des Roten Kreuzes in das Erdbebengebiet, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen.

Die Grüne Nummer des DPC (Dipartimento Protezione civile – Rom) für Informationen zum Erdbeben lautet 800.840.840.

Bizzo drückt Betroffenheit aus 

Landtagspräsident Roberto Bizzo bekundet Mitgefühl und Anteilnahme nach dem verheerenden Erdbeben in Mittelitalien.

„Diese Nacht hat ein schweres Erdbeben Mittelitalien erschüttert und Tod und Zerstörung gebracht. Auch wenn die endgültige Opferzahl noch ungewiss ist, weinen einige Familien um verstorbene Angehörige und viele haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Hiermit möchte ich allen diesen Personen, auch im Namen des Südtiroler Landtages und aller Südtirolerinnen und Südtiroler, meine tief empfundene Anteilnahme aussprechen“, so drückt Landtagspräsident Roberto Bizzo der vom Erdbeben betroffenen Bevölkerung sein Mitgefühl aus.

Die Caritas hilft

Das verheerende Erdbeben der Stärke 6 hat heute Nacht um 3.30 Uhr Mittelitalien erschüttert und über 40 Todesopfer gefordert. Zahlreiche Frauen, Männer und Kinder werden noch vermisst. Viele Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Das Epizentrum lag im Gebiet zwischen Amatrice und Accumoli in Latium, betroffen ist aber auch die Umgebung von Ascoli und Macerata in Umbrien.

Die Südtiroler Caritas steht in ständigem Kontakt mit den diözesanen Caritas-Stellen in den betroffenen Gebieten. Für die Nothilfe, die sofort nach dem Beben angelaufen ist, hat sie 20.000 Euro zur Verfügung gestellt. Damit werden lebenswichtige Güter an die Erdbebenopfer verteilt, die durch das Beben alles verloren haben. Zusätzlich werden derzeit Notunterkünfte für die obdachlos gewordenen Menschen organisiert.

Grüne: “Hilfe des Landes Südtirols gewiss erwünscht”

Das überaus massive, in seiner Heftigkeit und Zerstörungskraft überraschende Erdbeben in Mittelitalien im Dreieck Rom, Ascoli Piceno und Perugia hat mehrere Todesopfer gefordert. Bereits nach einem ersten Überblick ist das Ausmaß der Schäden verheerend, bis hin zur völligen Zerstörung von Dörfern wie Amatrice, Accumuli oder Arquata, so die Grünen in einer Aussendung.

“Die notwendigen Aufräum- und Wiederherstellungsarbeiten gehen über die Grenzen der Einsatzkräfte von Zivilschutz, Feuerwehr und Freiwilligen, die z. T. ohne Koordination nur auf sich gestellt sind.  Unter diesen Voraussetzungen wäre es auch von Südtiroler Seite, zumal der Landesregierung, ein schönes Zeichen, der betroffenen Bevölkerung wirkungsvolle Hilfe anzubieten. Neben dem bereits beschlossenen Einsatz von Feuerwehrabteilungen wäre der bewährte Einsatz des Zivilschutzes und weitere Unterstützungen ein Gebot der Stunde, zudem als ein Akt der Solidarität mehr als angebracht. Dabei könnte auf staatlicher Ebene auch ein Signal dafür gesetzt werden, zu welchen Leistungen eine funktionierende Autonomie und ihre Einrichtungen in der Lage sind, dass sie aber auch zu solidarischem Handeln in der Lage ist.”

BürgerUnion: Solidarität mit den schwer geprüften Menschen in Mittelitalien

Solidarität und Mitgefühl mit den durch das schwere Erdbeben in Mittelitalien leidgeprüften Menschen drückt die BürgerUnion aus.

“Man mag sich nicht vorstellen, was die Menschen in den betroffenen und zerstörten Gebieten durchmachen und wie schwierig auch der Einsatz der Rettungskräfte in der gebirgigen Gegend um L’ Aquila, Terni und Rieti ist”, so der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder der mehrere Monate seines Militärpflichtdienstes in Rieti absolviert hat.

“Die unter anderem schwer  betroffenen Gebiete um Amatrice liegen in der Provinz Rieti, ich habe in der Umgebung von Rieti immer noch sehr gute Bekannte die mir bestätigt haben, dass die Situation katastrophal ist und die heftig vom Erdbeben betroffenen Bergdörfer von den Rettungskräften unter schwierigsten Bedingungen erreichbar waren und sind. Man muss sich das in etwa so vorstellen, als würde bei uns in Südtirol irgendwo im hintersten Tal ein Bergdorf völlig zerstört, die Zufahrtsstraßen wären ebenfalls zerstört und man müsste mit Rettungskräften diese Orte erreichen”, so Pöder.

“Die betroffenen Dörfer liegen oft in Gegenden, die schon unter normalen Umständen nicht so ganz einfach erreichbar sind. Es ist lobenswert, dass Südtirol sofort seine Hilfe mit dem gut ausgebildeten und ausgerüsteten Zivilschutzsystem angeboten hat.”

Widmann: “Solidarität und tiefempfundenes Mitgefühl”

“Mit Aufmerksamkeit und Bestürzung verfolge ich die Geschehnisse dieser Stunden in der Provinz Rieti. In diesem Moment der Not und Schmerz, möchte ich, auch im Namen des gesamten Regionalrates, der vom Erbeben betroffenen Bevölkerung meine Solidarität und tiefempfundenes Mitgefühl aussprechen”, so der Präsident des Regionalrates, Thomas Widmann, als er vom Erdbeben in Mittelitalien erfahren hat. “Den im Zivildienst Tätigen und allen Freiwilligen, die auch aus unserem Land kommen, um Hilfe zu leisten, drücken wir unsere tiefste Dankbarkeit aus.”

Von: luk

Bezirk: Bozen