Von: mk
Genua – Die Polizei hat heute in der Früh im Hafen von Genua eine Sitzblockade von Green Pass-Gegnern beendet, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Seit einer Woche protestieren Dutzende vor dem Eingang zum Hafen gegen den Grünen Pass am Arbeitsplatz. Die Räumung des Platzes erfolgte auf friedliche Weise.
Beim Eintreffen der Ordnungskräfte befanden sich rund 30 Demonstranten an Ort und Stelle. Um die Blockade weiterhin aufrecht zu erhalten, war ein regelrechtes Basislager errichtet worden – mit Zelten und Campern zum Schlafen sowie mit einer Küche.
Die Proteste hatten allerdings nie wirklich Probleme verursacht, sondern waren vor allem symbolischer Natur gewesen. Die Arbeiten am Hafen waren nie behindert worden, nur die Lkw kamen etwas langsamer vorbei, da die Fahrer zu einer kurzen Kaffeepause eingeladen wurden.
Am Montag hatten die Demonstranten sogar Solidarität von zwei uniformierten Grenzpolizisten erhalten, die Süßigkeiten und Focaccia spendierten. Den Beamten wurde daraufhin applaudiert.
Während in den ersten beiden Tagen rund 1.000 Personen an Protestaktionen auf den Straßen und den Zugangsbereichen zum Hafen teilgenommen hatten, waren es zuletzt nur mehr rund 100 Personen.
Zu einem kurzen Moment der Anspannung kam es bei der Räumung, als Protestierende einen Lkw auf dem Weg zum Hafen aufhalten wollten. Ein Franzose wurde wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt abgeführt.
Am Hafen sind nur mehr wenige Personen zurückgeblieben. Einige haben übriggebliebene Lebensmittel an Mensen für Obdachlose verteilt.
In der Zwischenzeit gehen die Proteste in Triest auf der “Piazza Unità” weiter. Auch dort sind einige der Protestierenden über Nacht geblieben. Biwaks wurden errichtet, einige stellten Gartenstühle und Hocke auf, Decken wurden verteilt. Eine Gruppe spielte Schach, Kinder zeichneten mit bunter Kreide auf dem Boden. Dazwischen ertönen immer wieder Sprechchöre gegen den grünen Pass.
Größere Kundgebungen werden in Triest am Wochenende erwartet, für morgen wurde ein Protestzug angekündigt. Am Samstag soll auch ein Treffen der Demonstranten mit Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli stattfinden.