Reale Plage ist kein lustiger Film

Ratatouille 2: Abendessen mit einer Ratte in Rom

Dienstag, 21. Oktober 2025 | 08:37 Uhr

Von: idr

Rom – In einem Restaurant direkt vor dem Kolosseum kam es zu einer ungewöhnlichen Interaktion zwischen Mensch und Tier, die stark an einen Pixar-Film erinnert: Ein Paar genoss gerade Pizza und Drinks, als eine kleine haarige Nase zwischen den Backsteinen der Wand hinter ihnen hervorlugte. Wird die Fortsetzung von Ratatouille etwas in der italienischen Hauptstadt gedreht?

Was wie der Anfang des Pixar-Klassikers klingt, ist kürzlich tatsächlich so im „La Biga Wine Food“ in Rom passiert. Ein Paar saß gemütlich beim Abendessen mit Blick aufs nächtlich beleuchtete Kolosseum, als eine Ratte aus einer Mauer in Kopfhöhe die Nase nach ihrer Pizza ausstreckte. Die junge Frau verharrte in Schockstarre und starrte das Tier an, das unbeeindruckt von den Menschen die Nase rümpfte und den Geruch zu genießen schien.

In den Kommentaren wird gescherzt, dass es in guten Restaurants normal sei, dass der Chef sich persönlich nach dem Wohlbefinden der Gäste erkundigt. Solange die Ratten nur vor dem Restaurant ihr Unwesen treiben und nicht in der Küche, gibt es auch kein Problem, doch Rom kämpft mit der Nagerpopulation.

Sieben Millionen Nager in der Ewigen Stadt

Denn anders als der kochbegabte Remy aus dem Disney-Klassiker sind Roms Ratten kein Grund zur Freude. Die italienische Hauptstadt kämpft seit langem mit einer Rattenplage rund um das berühmte Amphitheater. In den sozialen Medien kursieren Videos von Ratten und Mäusen, die sich durch Müllberge, Essensreste und Plastikflaschen wühlen.

Schätzungen zufolge leben in Rom etwa sieben Millionen Ratten – das entspricht 2,5 Nagern pro Einwohner. Die Stadtverwaltung reagierte 2023: Fallen wurden aufgestellt, Löcher auf Grünflächen und Kanalschächte überprüft sowie herumliegender Unrat entsorgt.

Umweltassessorin Sabrina Alfonsi betonte, die Situation sei „absolut unter Kontrolle“. Normalerweise sei das Gebiet um das Kolosseum und den Park Colle Oppio kein „Hotspot“ für Ratten, doch Videos wie die des zutraulichen Disney-Verwandten zeichnen ein anderes Bild. Ob das Video eine Promo-Aktion für die Film-Fortsetzung wird oder nur ein Anzeichen einer machtlosen Stadtregierung ist, wird die Zeit zeigen.

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